Wissenschaftlicher Beirat
Der Wissenschaftliche Beirat berät die Stiftung bei der Durchführung der Stiftungsaufgaben, vor allem bei der Vergabe der Fördermittel.
Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates:
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Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Andreas Voßkuhle | VORSITZENDER
Andreas Voßkuhle ist seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und Direktor des Instituts für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie (Abt. I).
Er studierte Rechtswissenschaft in Bayreuth und München, wurde 1992 in München promoviert und habilitierte sich 1998 in Augsburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Verfassungsrecht, Allgemeines Verwaltungsrecht sowie Staats- und Rechtstheorie. Im Juli 2007 wurde er zum Rektor der Universität Freiburg mit Amtsbeginn am 1. April 2018 gewählt. Im Mai 2008 wurde er zum Richter und Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts, im März 2010 zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts ernannt. Die zwölfjährige Amtszeit endete im Juni 2020. Andreas Voßkuhle ist seit 2007 ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und seit 2018 der Nationalen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina. Er war von 2014 bis 2022 Mitglied des Comité 255. Aktuell ist Andreas Voßkuhle u. a. Präsident des Senats der Deutschen Nationalstiftung, Vorsitzender von „Gegen Vergessen – für Demokratie e. V.“ sowie Mitglied des Beirats der Stiftung Mercator und des Karenzzeitgremiums gem. § 6c BMinG. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise.
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung ist Andreas Voßkuhle seit Februar 2016; im Juni 2022 wurde er zu dessen Vorsitzendem gewählt. -
Prof. Dr. Markus Stoffel | STELLV. VORSITZENDER
Markus Stoffel ist seit 2006 Professor für Stoffwechselkrankheiten am Institut für Molekulare Gesundheitswissenschaften der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.
Nach seinem Medizinstudium in Cambridge (UK) und Bonn und einer zweijährigen Assistenzarztzeit am Klinikum Hamburg-Eppendorf absolvierte er einen Forschungsaufenthalt als Postdoc am Howard Hughes Medical Institute der University of Chicago. 1995 wurde er Assistenzprofessor, und 1999 zum Full-Professor und Leiter des Labors für Stoffwechselkrankheiten an die Rockefeller University in New York (USA) berufen. Seine Hauptforschungsinteressen konzentrieren sich auf die molekularen Mechanismen zur Regulierung der Glukose- und Lipid-homöostase, der Insulinsekretion, der Insulinsignalübertragung sowie der Entwicklung von Oligonukleotid-basierten Therapien für Stoffwechselerkrankungen.
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung ist Markus Stoffel seit Juni 2015; zum stellvertretenden Vorsitzenden dieses Gremiums wurde er im Juni 2022 gewählt. -
Prof. Dr. Katja Becker
Katja Becker ist seit 2020 Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Sie studierte Medizin an der Universität Heidelberg, wo sie auch promoviert wurde und sich habilitierte. Nach einer Nachwuchsgruppenleitung am Zentrum für Infektionsforschung der Universität Würzburg nahm sie den Ruf auf eine Professur für Biochemie und Molekularbiologie an der Universität Gießen an. Lehr- und Forschungsaufenthalte führten sie nach Afrika, Australien, in die Schweiz, nach Großbritannien und in die USA. Ihr Forschungsinteresse, dokumentiert in mehr als 300 Publikationen, gilt dem zellulären Thiolstoffwechsel, der Struktur und Funktion redoxaktiver Proteine sowie der rationalen Medikamentenentwicklung gegen Tumor- und Infektionskrankheiten, insbesondere gegen die tropische Malaria. Bis 2019 war sie Koordinatorin des DFG-Schwerpunktprogramms 1710, das die Thiol-basierte Regulation von Enzymen untersucht, und Sprecherin des LOEWE-Zentrums DRUID, das sich der Entwicklung neuer Medikamente, Impfstoffe und Diagnostika gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten widmet. Von 2009 bis 2012 war Katja Becker als Vizepräsidentin der Universität Gießen tätig, von 2014 bis 2019 Vizepräsidentin der DFG. Ihre Arbeit wurde u. a. mit dem Ludolf-Krehl-Preis, der Carus-Medaille, der Rudolf-Leuckart-Medaille und der Mitgliedschaft in der Deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ausgezeichnet. Von 2021 bis 2023 war Katja Becker Vorsitzende des Governing Board des Global Research Council (GRC). Im Sommer 2023 wurde Katja Becker im Rahmen der DFG-Jahresversammlung für weitere vier Jahre im Amt bestätigt.
Katja Becker ist seit Februar 2020 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung. -
Prof. Dr. Monika Betzler
Monika Betzler ist Inhaberin des Lehrstuhls für praktische Philosophie und Ethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Sie ist Sprecherin des interfakultären Zentrums für Ethik und Philosophie in der Praxis (ZEPP) sowie Leiterin des Executive Master-Studiengangs „Philosophie Politik Wirtschaft“ (PPW). Zudem ist sie u. a. Mitglied des „International Bioethics Committee“ der UNESCO. Im Fokus ihrer Forschung und Lehre stehen Themen der Moralpsychologie, der normativen Ethik sowie der Theorie der Normativität. Ihre aktuellen Forschungsinteressen gelten der Ethik der Beziehungen, der Normativität persönlicher Projekte, der rationalen Rolle von Emotionen, der Empathie als normativem Phänomen sowie der Autonomie.
Monika Betzler ist seit Februar 2022 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung. -
Prof. Dr. Martina Brockmeier
Martina Brockmeier ist seit dem 1. Juli 2022 Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft.
Zuvor war sie Vorsitzende des Wissenschaftsrates. Martina Brockmeier ist Agrarökonomin und hat eine W3-Professur für Internationalen Agrarhandel und Ernährungssicherung an der Universität Hohenheim. Ihre Forschungsschwerpunkte sind globale allgemeine Gleichgewichtsmodellierung sowie Agrarökonomie und -politik, insbesondere internationale Handelsabkommen und deren Auswirkungen auf Entwicklungsländer und die globale Ernährungssicherheit. Zurzeit ist sie beurlaubt, um die Präsidentschaft der Leibniz-Gemeinschaft wahrzunehmen.
Seit Juni 2022 ist Martina Brockmeier Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung. -
Prof. Dr. Karsten Fischer
Karsten Fischer ist Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Seine Arbeitsschwerpunkte in Lehre und Forschung sind Politische Ideengeschichte, Politik und Religion, Demokratietheorie, Autoritärer Populismus und Politische Psychologie.
Seit Juni 2022 ist Karsten Fischer Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung. -
Prof. Dr. Michael Hallek
Michael Hallek ist seit 2003 Direktor der Klinik I für Innere Medizin des Universitätsklinikums Köln und seit 2007 Direktor des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn.
Von 1978 bis 1985 studierte er Medizin in Regensburg, München und Paris und absolvierte von 1985 bis 1994 seine wissenschaftliche und klinische Ausbildung als Hämatologe und Onkologe in München und Harvard. 1996 gründete er die Deutsche CLL-Studiengruppe, die weltweit größte Studiengruppe zur chronischen lymphatischen Leukämie. 2023 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden im Sachverständigenrat Gesundheit & Pflege im Bundesministerium für Gesundheit gewählt.
Seit 2006 ist er für die Fritz Thyssen Stiftung in der Kommission zur Begutachtung medizinischer Anträge tätig; 2020 wurde er in den Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung berufen. -
Prof. Dr. Katharina Heyden
Katharina Heyden ist Ordentliche Professorin für Ältere Geschichte des Christentums und der Interreligiösen Studien an der Universität Bern. Sie studierte Theologie und Nachbarfächer in Berlin, Jerusalem und Rom. Sie wurde 2008 in Jena promoviert und habilitierte sich 2013 in Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind religiöse Koexistenzen und Konflikte und die damit verbundene historische Koproduktion von Judentum, Christentum und Islam mit Schwerpunkten bei literarischen Dialogen, gemeinsamen Kultstätten, Erzähltraditionen, Heiligkeitsvorstellungen, Geschichtstheorien, Gottesbildern und Lebensstilen. Forschungsaufenthalte führten sie 2022 an die University of Chicago und 2024 an das IAS Princeton.
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung ist Katharina Heyden seit Juni 2022. -
Prof. Dr. Dorothea Kübler
Dorothea Kübler ist Direktorin der Abteilung Verhalten auf Märkten am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin.
Ihre Forschung nutzt experimentelle Methoden und Spieltheorie, um Entscheidungsverhalten und Marktdesign zu untersuchen. Sie beschäftigt sich unter anderem mit der zentralen Vergabe von Studienplätzen in Deutschland, mit der Rolle von sozialen und moralischen Normen für das Verhalten sowie mit Bildungsentscheidungen, Diskriminierung und der Bedeutung von künstlicher Intelligenz für den Arbeitsmarkt. Im Jahr 2020 wurde Dorothea Kübler der Schader Preis verliehen und 2023 der Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Fritz Thyssen Stiftung ist Dorothea Kübler seit Februar 2024. -
Prof. Dr. Jörn Leonhard
Jörn Leonhard ist seit 2006 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.
Er schloss sein Studium 1992 mit dem Master in Modern History an der Universität Oxford und 1994 mit dem Magister an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ab. Er wurde dort 1998 mit einer Arbeit zur historischen Semantik von „Liberalismus“ im 19. Jahrhundert in einem europäischen Vergleich promoviert. Von 1998 bis 2003 wirkte er als Fellow and Tutor in Modern History an der Universität Oxford, bevor er sich 2004 in Heidelberg mit einer Arbeit zum Verhältnis von Kriegserfahrungen und Nationsbildung in Europa und den USA zwischen 1750 und 1914 habilitierte. Von 2004 bis 2006 hatte er die Friedrich-Schiller-Hochschuldozentur für Europäische Geschichte am Historischen Institut der Universität Jena inne.
Für seine wissenschaftliche Arbeit erhielt Jörn Leonhard zahlreiche Preise, darunter 2024 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Seit Februar 2022 ist Jörn Leonhard Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung. -
Prof. Dr. Steffen Martus
Steffen Martus ist seit 2010 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Er studierte Deutsche Philologie, Soziologie und Philosophie in Regensburg, wurde 1998 mit der Studie „Friedrich von Hagedorn – Konstellationen der Aufklärung“ (Humboldt-Preis 1998) promoviert und habilitierte sich 2006 mit der Studie „Werkpolitik. Zur Literaturgeschichte kritischer Kommunikation vom 17. bis ins 20. Jahrhundert“. Steffen Martus arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin und wurde dort 2002 zum Juniorprofessor ernannt; 2006 und 2008 folgten Professuren an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte des 18. Jahrhunderts („Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild. Rowohlt Berlin 2015“) und der Gegenwart („Erzählte Welt. Eine Literaturgeschichte der Gegenwart 1989 bis zur Gegenwart, Rowohlt Berlin 2025“) sowie die Wissenschaftstheorie und -geschichte der Humanities („Geistesarbeit. Eine Praxeologie der Geisteswissenschaften, Suhrkamp 2022“, zus. mit C. Spoerhase).
Seine Biographie der Brüder Grimm (2009) war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert; 2015 wurde er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.
Steffen Martus ist seit Februar 2024 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung. -
Prof. Dr. Armin Nassehi
Armin Nassehi ist seit 1998 Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Er wurde nach einem Studium der Erziehungswissenschaft, Philosophie und Soziologie im Jahre 1992 an der Universität Münster promoviert. Die Habilitation erfolgte ebendort im Jahre 1994. Er ist seit 2012 Mitglied im Vorstand des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover, seit 2020 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, seit 2020 Mitglied des Bayerischen Ethikrates und seit 2024 Mitglied des Deutschen Ethikrates.
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung ist Armin Nassehi seit Juni 2017.Foto: Marc Müller/LMU (bearbeitet durch FTS)
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Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger
Hermann Parzinger ist ein deutscher Prähistoriker und Archäologe, spezialisiert auf die eurasische Vor- und Frühgeschichte. Die Entdeckungen eines skythischen Fürstengrabes und der Eismumie eines skythenzeitlichen Kriegers machten ihn auch über die Fachwelt hinaus bekannt. Hermann Parzinger war von 1990 bis 2008 erst Direktor und später Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts und von 2008 bis 2025 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. 1998 erhielt Hermann Parzinger als erster Archäologe den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 2012 das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2011 ist er Mitglied im Orden Pour le mérite, seit 2021 als Ordenskanzler. 2018 wurde er Executive President von Europa Nostra, dem größten europäischen Kulturerbenetzwerk.
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung ist Hermann Parzinger seit Februar 2018. -
Prof. Dr. Valeska von Rosen
Valeska von Rosen ist seit 2019 Inhaberin des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Sie wurde 2001 an der Freien Universität Berlin promoviert und habilitierte sich nach Stipendien an der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Gerda Henkel Stiftung sowie Gastprofessuren an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Potsdam 2006 an der Freien Universität Berlin. 2006 erhielt sie einen Ruf an die Ruhr-Universität Bochum auf den Lehrstuhl für allgemeine Kunstgeschichte, den sie bis 2019 innehatte. Sie war 2006/07 Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und 2015 des Internationalen Kollegs Morphomata der Universität zu Köln. Von 2021 bis 2023 wurde sie durch ein „Opus magnum“-Stipendium der VolkswagenStiftung gefördert. Von 2016 bis 2020 war sie Mitglied im DFG-Fachkollegium 103 Kunst-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaften. Ausgezeichnet wurde sie 2000 mit dem Hans-Janssen-Preis für europäische Kunstgeschichte der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 2003 mit dem Dr. Peter-Deubner-Preis für aktuelle kunsthistorische Forschung und 2023 mit der Martin Warnke-Medaille der Aby-Warburg-Stiftung Hamburg. Sie ist u. a. Beirätin der Gerda Henkel Stiftung und Mitglied des Kuratoriums des Centro tedesco di studi veneziani – Deutsches Studienzentrum in Venedig.
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung ist Valeska von Rosen seit Juni 2024.