Working Papers
An dieser Stelle veröffentlicht der Arbeitskreis eine eigene „Working Papers“-Reihe. Die Beiträge stammen in der Regel von den Mitgliedern des Arbeitskreises und stehen als pdf-Dateien kostenfrei zum Download zur Verfügung.
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Working Paper #1 - Andreas Kablitz: „Die Sprachlichkeit des Textes“
Andreas Kablitz: „Die Sprachlichkeit des Textes. Vom Nutzen und Nachteil seiner Metaphorisierung und von deren Ursachen“, Working Paper des Arbeitskreises „Text und Textlichkeit“, Nr. 1, Oktober 2018.
Der Beitrag befasst sich mit einem Phänomen, das sich in der jüngeren literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung recht häufig beobachten lässt: der Metaphorisierung des Textes. Mit Referenz auf Clifford Geertz‘ Überlegungen zur „Kultur als Text“ hat sich vielerorts die Vorstellung durchgesetzt, dass viele Kulturphänomene eine textuelle Struktur aufweisen. In kritischer Auseinandersetzung mit dieser Vorstellung weist dieser Artikel entschieden auf die „sprachliche Natur“ des Textes hin. Indem er Geertz‘ Konzept der „dichten Beschreibung“ mit Heideggers „Daseins“-Analyse vergleicht, wo auf den „Text“ stets im Sinne eines epistemologischen Modells Bezug genommen wird, zeigt er zum einen auf, dass die Metaphorisierung des Textes eine Konsequenz aus Kants Erkenntnistheorie darstellt. Zum anderen macht er verständlich, weshalb die metaphorische Entgrenzung des Textes nicht dazu in der Lage ist, die postulierte Textualität etwaiger Kulturphänomene angemessen zu erklären. Ganz im Gegenteil tendiert die Metaphorisierung des Textes dazu, seine spezifische kognitive Kraft zu marginalisieren und in den Hintergrund zu rücken.
Link zum Artikel: A. Kablitz, Die Sprachlichkeit des Textes (Oktober 2018) [PDF]