Arbeitskreise AK Archiv Arbeitskreis „Europa – politisches Projekt und kulturelle Tradition“

Arbeitskreis „Europa – politisches Projekt und kulturelle Tradition“

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Dem Thema »Europa – Politisches Projekt und kulturelle Tradition« widmete sich ein Arbeitskreis unter der Leitung von Prof. Otfried Höffe, Forschungsstelle Politische Philosophie, Eberhard Karls Universität Tübingen, und Prof. Andreas Kablitz, Romanisches Seminar, Universität zu Köln, dessen Aktivitäten 2017 endeten. Die Projektkoordinatoren des Arbeitskreises waren zuletzt Dr. Simona Oberto und Dr. Moritz Hildt.

Der Arbeitskreis hat die Bedeutung von Europas gemeinsamer politischer und kultureller Tradition untersucht und dabei sowohl das Erfordernis als auch die Chancen einer Stärkung des Bewusstseins dieser Tradition erörtert. Dieses Vorhaben erschien umso dringlicher, als in jüngerer Zeit erhebliche Zweifel an der Existenz und dem Gewicht einer Europa verbindenden politisch-kulturellen Vergangenheit angemeldet worden sind.

So hat sich der Arbeitskreis im Laufe seiner Tätigkeiten (2013-2017) den unterschiedlichen Disziplinen der Literatur und der Sprache, des Rechts mitsamt der Gerechtigkeit, der Musik, der Bildlichkeit, der Religion und der Philosophie, der Naturwissenschaft, Technik und Medizin sowie der Ökonomie gewidmet. Referenten aus den Geistes-, Sozial-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften sind in einem interdisziplinären Gespräch den zentralen Fragen einer europäischen Identität nachgegangen. Es wurden die historischen und systematischen, insbesondere auch normativen Grundlagen und Bedingungen erörtert und hinterfragt, die zur Bildung einer genuin »europäischen« Kultur und Wissenschaft geführt und eine Wirkung über Europa hinaus entfaltet haben. Von den Teilnehmern wurden Entwicklungen inner- und außerhalb Europas nachgezeichnet sowie der Ursprung, die Rezeption und die Modifikation von Ideen in der Genese Europas diskutiert.

Als Bilanz wurde festgehalten, dass das politische Europa noch immer jung ist. Es ist Mitte des 20. Jahrhunderts als eine Friedensordnung in die Welt gekommen für jene Staaten, die zu der Einsicht gelangten, dass es institutionelle Maßnahmen zur Verhütung der Fortsetzung von Kriegen brauche. Zu den Fatalitäten der Europäischen Union gehört, dass die Befriedung des Kontinents in bemerkenswert kurzer Zeit und in einem Maße erfolgreich geworden ist, dass die ursprüngliche Zweckbestimmung der europäischen Zusammenarbeit aus dem Blick geraten ist. Gerade diese stellt jedoch die grundlegende Plausibilität ihres Zusammenschlusses bereit, sodass es eine wesentliche und fortwährende Aufgabe der Union sein sollte, die Erinnerung an diese Gründungsgeschichte zu bewahren.

Zum kulturellen Erbe zählt wesentlich das (demokratisch gewonnene) Recht, einschließlich elementarer Gerechtigkeitsanforderungen wie der Gleichheit vor dem Gesetz und der wachsenden Gleichberechtigung zunächst des Bürgertums, dann der Arbeiterschaft, schließlich der Frauen sowie der Anerkennung von Grund- und Menschenrechten. Die Kultur wird also nicht auf Musik, Literatur und Kunst sowie andere Gegenstände der Kulturwissenschaft verkürzt, sondern sie spiegelt sich in den gesellschaftlich-politischen Grundwerten der Europäischen Union.

Die Ergebnisse der Veranstaltungen werden in der Reihe „Europa – Politisches Projekt und kulturelle Tradition“ publiziert:

Buchbesprechungen:

 

Die Leiter des Arbeitskreises waren:

  • Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe
  • Prof. Dr. Andreas Kablitz

Zu den Mitgliedern des Arbeitskreises gehörten:

  • Prof. Dr. Gottfried Boehm
  • Prof. Dr. Henner von Hesberg
  • Prof. Dr. Peter Graf Kielmansegg
  • Prof. Dr. Joachim Küpper
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Langewiesche

Die Projektkoordinatoren des Arbeitskreises waren zuletzt:

  • Dr. Simona Oberto
  • Dr. Moritz Hildt
Veranstaltungen des Arbeitskreises
  • 02.05.2013 Europas Sprachenvielfalt und die Einheit seiner Literatur

    Unter dem Eindruck der Katastrophe der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts hat der Bonner Romanist Ernst Robert Curtius im Jahr 1948 sein großes Werk Europäische Literatur und Lateinisches Mittelalter vorgelegt. Ausdrücklich nimmt er in dessen Vorwort Stellung zu den Zeitumständen, denen es seine Entstehung in nicht geringem Maß verdankt. Curtius‘ Anliegen ist der Nachweis einer gemeinsamen literarischen Tradition Europas jenseits der Zerstückelung seiner Kultur im Namen der Nation. Gerade in einem historischen Moment, in dem die zerstörerischen Wirkungen nationaler Sonderansprüche in radikaler Weise zutage treten und das Erbe der europäischen Kultur selbst zur Disposition zu stehen scheint, bemüht er sich um den Aufweis einer durch Tradition gestifteten Gemeinsamkeit, die aller nationalen Vereinzelung voraufliegt. Es ist das Erbe der sich in der Spätantike formierenden lateinischen literarischen Kultur, das diese Einheit der europäischen Literatur hervorbringt und dessen Wirksamkeit Curtius bis an die Schwelle des 19. Jahrhunderts verfolgt.

    Zweifellos bildet dieses Erbe einen maßgeblichen Faktor der Integration der europäischen Literatur, doch lassen sich weitere Aspekte feststellen, die ihre Einheit begründen. Das Anliegen der hier angezeigten Veranstaltung ist es, ihre Gemeinsamkeit nicht nur im Rückbezug auf ein antikes, sich seit dem Alten Griechenland formierendes Erbe und dessen Tradierung zu suchen, sondern ebenso in ihren innovativen Leistungen aufzuzeigen. Im Vordergrund steht der Nachweis, wie gerade innovative literarische Entwicklungen Europas, die sich in kritischer Distanz zu dieser Tradition herausbilden, gleichwohl eine gesamteuropäische Gemeinsamkeit begründen. Dies gilt zunächst für die europäische philosophische Reflexion über Literatur, die deren Produktion konstant begleitet und ihren Ausgangspunkt zweifellos in der aristotelischen Poetik hat. Doch die Positionen der Poetik erfahren im Laufe der Jahrhunderte maßgebliche Veränderungen und fallen schließlich entschiedener Kritik anheim, gleichwohl bildet sich dabei ein gemeinsamer Fundus europäischer Literaturtheorie heraus. Dies gilt gleichermaßen für neue Entwicklungen der volkssprachlichen Literaturen, die sich nicht nur sprachlich, sondern ebenso konzeptuell von den Traditionen der Antike emanzipieren. Am Beispiel des frühneuzeitlichen Dramas wie der provenzalischen Liebeslyrik soll gezeigt werden, wie sich über weite Teile Europas eine innovative literarische Formation herausbildet, die jenseits aller Unterschiede der Sprachen ein hohes Maß an literarischer und gedanklicher Gemeinsamkeit stiftet.

     

    Programm
    02.05.2013, Amélie Thyssen Auditorium

    14:30 Uhr
    Jürgen Chr. Regge: Begrüßung

    14:40 Uhr
    Otfried Höffe / Andreas Kablitz: Einführung in die Arbeitsgruppe

    15:00 Uhr
    Otfried Höffe: Zu Europas Philosophie der Dichtung: Drei Modelle

    16:10 Uhr
    Kaffeepause

    16:30 Uhr
    Joachim Küpper: Das frühneuzeitliche europäische Drama und das Konzept der Nationalliteratur

    17:40 Uhr
    Andreas Kablitz: Der provenzalische Minnesang und die europäische Lyrik

     

    Moderation: Ursula Peters

    Diskutanten: David Nelting, Arbogast Schmitt, Gideon Stiening

  • 28.11. - 29.11.2013 Recht und Gerechtigkeit

    Tauchen im öffentlichen Diskurs über Europa die Begriffe „Recht“ und „Gerechtigkeit“ auf, so begegnet man in der Regel Fragen der rechtlichen Integration innerhalb der Europäischen Union und dem unter dem Banner der Gerechtigkeit geführten Streit um die Gewichtung politischen Einflusses und finanzieller Zuwendungen. Europa besteht aber in weit mehr als in der derzeitigen Europäischen Union. Europa ist auch ein Kultur- und Traditionsraum, in dem eine weithin gemeinsame Rechts- und Gerechtigkeitskultur eine entscheidende Rolle spielt.

    Das Symposion will sich mit diesen Aspekten und ihren Auswirkungen auf den gegenwärtigen Diskurs über Europa auseinandersetzen. Wichtig ist dabei eine Vielfalt der Themen und Disziplinen, da es sowohl auf rechtliche als auch auf politische, geschichtliche und philosophische Fragen ankommt, überdies nicht bloß der europäische, sondern auch der außereuropäische Blick vonnöten ist.

    Aus dem Verständnis für die facettenreiche Herkunft der gegenwärtigen Rechts- und Gerechtigkeitsdiskurse aus der europäischen Rechts-, Politik- und Philosophietradition werden Vorschläge für die Gestaltung einer europäischen Zukunft erwartet.

    Programm

    Universität Tübingen
    Fürstenzimmer
    Schloß Hohentübingen
    Burgsteige 11
    72070 Tübingen

    Donnerstag, 28. November

    15:15 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Begrüßung

    15:30 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Langewiesche (Tübingen): Staatsbildungen in der europäischen Geschichte: Macht – Recht – Vertrag

    16:50 Uhr
    Prof. Dr. Jens-Hinrich Binder, LL.M. (Tübingen): Nationalstaat und rechtliche Integration: Gedanken aus wirtschaftsrechtlicher Perspektive

    Abendvortrag
    19:00 Uhr, Neuphilologikum, Brechtbau, Raum 036, Wilhelmstraße 50, 72074 Tübingen

    Prof. emer. Dr. Peter Graf Kielmansegg (Mannheim): Integration und Demokratie – zwei europäische Projekte im Widerstreit?

    Freitag, 29. November

    9:30 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Europäische Naturrechtslehrer: Aristoteles, Hobbes und Kant

    10:50 Uhr
    Prof. Dr. Michael Lackner (Erlangen): ‚Gerechtigkeit‘, ‚rechte Bedeutung‘, ‚Macht‘, ‚Recht‘ – Bemerkungen zur Problematik von Recht und Gerechtigkeit im traditionellen und modernen China

    12:00 Uhr
    Mittagspause

    13:30 Uhr
    Prof. Dr. Thomas Finkenauer, M.A. (Tübingen): Die römischen Juristen und die Gerechtigkeit

    14:50 Uhr
    Prof. Dr. Heinz-Dieter Assmann, LL.M. (Tübingen): Erosionen des Rechts im Zuge der Schaffung der Europäischen Union

    16:00 Uhr
    Ende des Symposions

    Diskutanten:

    Prof. Dr. Gabriele Abels (Tübingen)
    Prof. Dr. Rudolf Hrbek (Tübingen)
    Prof. Dr. Achim Mittag (Tübingen)
    Prof. Dr. Dr. Dietmar von der Pfordten (Göttingen)

    Moderation:

    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln)
    PD Dr. Gideon Stiening (München)

  • 31.01.2014 Europäische Musik - Musik Europas

    Die Bedeutung von Europas gemeinsamer kultureller Tradition zu untersuchen und dabei sowohl das Erfordernis als auch die Chancen einer Stärkung des Bewusstseins dieser Tradition zu erörtern – dies strebt der Arbeitskreis Europa an. Das Vorhaben erscheint umso dringlicher, als in jüngster Zeit erhebliche Zweifel an der Existenz und dem Gewicht einer Europa verbindenden kulturellen Vergangenheit angemeldet worden sind.

    Das hier angezeigte Kolloquium widmet sich der europäischen Musik. Unter allen kulturellen Erzeugnissen Europas kommt der Musik im Vergleich der Kulturen vermutlich eine Sonderstellung zu, denn keine zweite Kultur hat auch nur annähernd eine vergleichbare Mehrstimmigkeit entwickelt. Doch will das Kolloquium nicht nur dieser Besonderheit nachgehen, sondern zugleich nach dem gesamteuropäischen Charakter der Musik dieses Kontinents fragen und dabei auch ihre Wirkung über Europa hinaus in den Blick nehmen.

    Programm
    Amélie Thyssen Auditorium

    9.15 Uhr
    Dr. Frank Suder: Begrüßung

    9.25 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Einführung

    9.40 Uhr
    Prof. Dr. Frank Hentschel (Köln): Gibt es eine europäische Musik des Mittelalters?

    10.50 Uhr
    Kaffeepause

    11.10 Uhr
    PD Dr. habil. Peter Wollny (Leipzig): Johann Sebastian Bach: der Europäer

    12.20 Uhr
    Prof. i. R. Dr. Wolfram Steinbeck (Köln): „Absolute Musik“ – Ein deutscher Beitrag zur europäischen Kunstgeschichte

    13.30 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Ausblick

    13.45 Uhr
    Empfang

    Moderation: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen), Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln)

  • 10.12.12.2014 Religion im säkularen Europa

    Welchen Sinn hat und verdient in den weitgehend säkularisierten Gesellschaften Europas das Erbe einer seit Jahrhunderten dominanten Religion, des Christentums, deren Institutionen aber zunehmend Schwierigkeiten haben? In einer Diskussion über Herkunft und Zukunft Europas als politisches Projekt wie als Kulturraum drängt sich derzeit diese Frage besonders nachdrücklich auf. Die Institutionen des Christentums sind nämlich konkurrierenden Interessen ihrer Mitglieder ausgesetzt, verlieren deren Zustimmung in unterschiedlicher Weise und haben das konfliktträchtige Potential ihrer konfessionellen Vielfalt noch nicht ganz überwunden. Daneben haben sogenannte fundamentalistische Richtungen innerhalb traditioneller Weltreligionen – in Europa außer dem Christentum auch das Judentum, neuerdings vor allem der Islam – regen Zulauf. Zusätzlich wird die Frage nach der Zugehörigkeit des Islam zu Europa sowohl in seiner gegenwärtigen Präsenz als auch in seinem historisch-kulturellen, auch philosophischen Einfluss, immer wieder, auch von hohen staatlichen Stellen öffentlichkeitswirksam gestellt. Entsprechend soll das Symposium ebenso die Frage nach der traditionellen Rolle religiöser Werte, nach ihrer Transformation in der Geschichte und nach ihrer Gegenwart und Zukunft behandeln als auch einen Vergleich anstellen zwischen der (in sich noch unterschiedlichen) europäischen Art und Weise zum Verhältnis von Religion und Staat und der anderer westlicher Staaten, namentlich den USA.

    Programm

    Mittwoch, 10. Dezember 2014
    15:00 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Begrüßung
    15:15 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Franz-Xaver Kaufmann (Bielefeld): Der europäische Sonderweg der Religion
    16:35 Uhr
    Prof. Dr. Rudolf Schlögl (Konstanz): Religionsbegriff und Säkularisierung (ca. 1700-1850)
    17:55 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Langewiesche (Tübingen): Religion als gesellschaftliche Macht im 19. Jahrhundert
    19:30 Uhr
    Abendessen

    Donnerstag, 11. Dezember 2014
    9:15 Uhr
    Eren Güvercin (Köln): Säkularisierter Islam – Ein Allheilmittel oder ein Missverständnis?
    10:15 Uhr
    Dr. Hermann Breulmann SJ (Berlin): Verkündigung im säkularen Europa
    11:35 Uhr
    Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Münster): Islam und säkularer Rechtsstaat – Ein Plädoyer für ‚islamische Säkularität‘ im modernen Staat
    13:00 Uhr
    Mittagessen
    14:30 Uhr
    Prof. Dr. Horst Dreier (Würzburg): Sakrale Elemente im säkularen Staat?
    15:50 Uhr
    Prof. Dr. Lukas Sosoe (Luxemburg): Wie brauchbar ist der Begriff der Säkularisierung?
    16:50 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Ist Moralbegründung auf Religion angewiesen?
    18:30 Uhr
    Abendessen
    20:00 Uhr
    Abendvortrag (Amélie Thyssen Auditorium)
    Prof. Dr. Dres. h.c. Josef Isensee (Bonn): Europa – christliches Erbe und technokratische Organisation

    Freitag, 12. Dezember 2014
    9:15 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Kunstreligion. Ein europäisches Phänomen
    10:35 Uhr
    Prof. Dr. Henner von Hesberg (Berlin): Die Götter der Antike und ihre Wirkung in Europa
    11:35 Uhr
    Prof. Dr. Joachim Küpper (Berlin): Gleichheit, Demokratie und Säkularismus.
    Überlegungen zu den christlichen Grundlagen der politischen Ordnung des Westens

  • 10.-11.06.2015 Bild und Bildlichkeit

    Das Symposium Bild und Bildlichkeit sucht aus verschiedenen fachspezifischen Blickwinkeln heraus, unter anderem der Byzantinistik, der Kunstgeschichte, der Philosophie und der Literaturwissenschaft, das in Europa vorherrschende Verhältnis zu Bildern und bildlichen Darstellungen zu erhellen. Dieses Verhältnis soll zum einen in seinen unterschiedlichen kulturellen und historischen Gestalten und Traditionen untersucht werden. Darüber hinaus wird auch erörtert, wie sich der europäische Umgang mit bildlichen Darstellungen aus der Sicht anderer Kulturen und Kontinente darstellt und welchen Einfluss hierbei der Umstand hat, dass das die Identität Europas entscheidend prägende Christentum die einzige monotheistische Religion ist, die kein Bilderverbot kennt.

    Programm

    Mittwoch, 10. Juni 2015
    Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13-15, 50672 Köln

    14:00 Uhr
    Imbiss
    15:00 Uhr
    Dr. Frank Suder (Vorstand der Fritz Thyssen Stiftung): Begrüßung
    15:15 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Einführung
    15:30 Uhr
    Prof. Dr. em. Wolfram Hogrebe (Bonn): Der gekreuzigte Logos
    16:30 Uhr
    Kaffeepause
    17:00 Uhr
    Prof. Dr. i.R. Joachim Paech (Konstanz/Berlin): Die Nachtwache analog (Godard) und digital (Greenaway)
    18:00 Uhr
    Pause
    19:00 Uhr
    Prof. Dr. Horst Bredekamp (Berlin): Bildwelten aus dem Geist der Negation: Die europäische Kunst als schöpferische Paradoxie

    Empfang

    Donnerstag, 11. Juni 2015
    Alter Senatssaal der Universität zu Köln, Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln

    9:30 Uhr
    Prof. Dr. Stefan Grohé (Köln): Grußwort
    9:45 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Die Bilder der Commedia. Dantes Bildreflektion im Purgatorio
    10:45 Uhr
    Kaffeepause
    11:15 Uhr
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Ist das Visuelle für die Philosophie wesentlich? Ein Versuch
    12:15 Uhr
    Imbiss im Dozentencafé der Universität

  • 25.-26.11.2015 Naturwissenschaft-Technik-Medizin-drei Exportartikel Europas

    Das Symposium Naturwissenschaft, Medizin und Technik – drei Exportartikel Europas widmet sich einem bunten Strauß von Disziplinen, denen sowohl im Selbstverständnis als auch in der Geschichte Europas eine überragende Bedeutung zukommt. Der zur Diskussion einladenden Titelthese gemäß handelt es sich bei allen drei Wissenschaftszweigen zwar nicht unbedingt um europäische Neuschöpfungen. Sie haben aber, so eine Beobachtung, die während der Tagung erörtert werden wird, in Europa eine spezifische Form erhalten, mit der sie ihren Siegeszug über den Kontinent hinaus antreten konnten.
    Die interdisziplinäre Tagung teilt sich in drei Themenbereiche: am Mittwoch wird ein vornehmlich ideengeschichtlicher Blick auf das Verständnis der Naturwissenschaften in Europa geworfen werden. Dabei werden auch Stimmen aus Philosophie, Literatur- und Geschichtswissenschaft nicht fehlen. Am Donnerstag werden dann Vertreter aus den Disziplinen Technik (Vormittag) und Medizin (Nachmittag) anhand ausgewählter Beispiele die Grundfrage des Symposiums weiter beleuchten.

    Programm

    Mittwoch, 25. November 2015
    14:30 Uhr
    Dr. Frank Suder (Vorstand der Fritz Thyssen Stiftung): Begrüßung
    14:45 Uhr
    Prof (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Einführung

    Naturwissenschaft in Europa

    15:00 Uhr
    Prof. DDr. Dr. h.c. Günter Rager (Fribourg): Die Evolutionstheorie. Eine Theorie mit europäischem Ursprung
    16:00 Uhr – Kaffeepause
    16:30 Uhr
    Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hubert E. Blum (Freiburg i. Br.): Moderne Medizin im Wandel. Von Europa in die ganze Welt
    17:30 Uhr
    Prof (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): „but of charity there is no excess“. Die Naturwissenschaften Europas begeben sich in fremde Dienste
    18:30 Uhr – Imbiss
    19:00 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Die Wissenschaft der Göttlichen Komödie
    20:00 Uhr – Empfang

    Donnerstag, 26. November 2015
    Technik in Europa

    09:30 Uhr
    Em. Prof. Dr.-Ing. E.h. Ph.D. Hermann H. Hahn (Karlsruhe): Beginn und Entwicklungen in den europäischen Umweltwissenschaften. Beispiel Wasser
    10:30 Uhr – Kaffeepause
    11:00 Uhr
    Prof. Dr.-Ing. Matthias Kind (Karlsruhe): Von einer Kunst zur Wissenschaft – Über die Technik des Kristallisierens seit Georgius Agricola
    12:00 Uhr
    Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hünig (Würzburg): Therapeutische Revolution durch monoklonale Antikörper – später Triumph einer genialen Erfindung
    13:00 Uhr – Mittagspause
    Medizin in Europa
    14:30 Uhr
    Prof. Dr. med. Hans-Peter Zenner (Tübingen): Von Naturforschern und Ärzten zu Naturwissenschaft und Medizin: Kulturelle Tradition oder Brüche in Europa
    15:30 Uhr – Kaffeepause
    16:00
    Prof. Dr. Claudia Wiesemann (Göttingen): Jedem Kranken ein eigenes Bett – Die Entwicklung des Krankenhauses in Europa und seine ethischen Folgen
    17:00 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Schlusswort

  • 12.-13.05.2016 Philosophie in Europa

    Als akademisches Fach gesehen spielt die Philosophie in der heutigen Forschungslandschaft kaum eine herausragende Rolle. Trotzdem wird sie von vielen wissenschaftlichen Disziplinen, darüber hinaus von den Künsten, insbesondere aber von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik als Gesprächspartner gesucht, zugleich herausgefordert. In der geistigen Entwicklung Europas ist die Philosophie einer der bedeutsamsten Faktoren. Nicht zuletzt wird die europäische,  mittlerweile europäisch-nordamerikanische Philosophie weltweit gelehrt. Das Symposion Philosophie in Europa erörtert die Frage, ob es eine spezifisch europäische Philosophie gibt. In ideengeschichtlicher und in systematischer Hinsicht soll diskutiert werden, ob und inwiefern die Philosophie aus Europa stammt,  wie die Rezeption der Philosophie innerhalb, auch außerhalb Europas verlief und noch verläuft, nicht zuletzt, ob in den letzten Jahrzehnten eine Verschiebung des Mittelpunkts, „von Europa in die USA“, stattgefunden hat.

    Programm

    Donnerstag, 12. Mai 2016

    10:00 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe
    (Tübingen): Einführung. Vier Kardinalsprachen der Philosophie
    10:30 Uhr
    Prof. Dr. Arbogast Schmitt (Marburg):
    Vorphilosophische Quellen der (klassischen) griechischen Philosophie
    11:30 Uhr – Kaffeepause
    12:00 Uhr
    PD Dr. Marcel van Ackeren (Köln/Greifswald): Römische Philosophie: Romanisierung der Philosophie oder Philosophie in Rom?
    13:00 – Mittagspause
    14:30
    Prof. Dr. Georg Wieland (Tübingen): „Wahre Philosophie“ und ihre scholastische Depotenzierung. Philosophie im spätantiken und mittelalterlichen
    Christentum des lateinischen Westens
    15:30 – Kaffeepause
    16:00
    Prof. Dr. Ulrich Rudolph (Zürich): Rezeption und Bewertung der griechischen Philosophie in der islamischen Welt

    Abendvortrag
    (Alte Aula, Münzgasse 30)
    19:00 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Immanuel Kant: ein Europäer als Kosmopolit

    Freitag, 13. Mai 2016

    09:30 Uhr
    Prof. Dr. Wilhelm Schmidt-Biggemann (Berlin): Die Globalisierung der Philosophie. Leibniz‘ und Wolffs projektive Vereinnahmung der chinesischen Kultur
    10:30 Uhr – Kaffeepause
    11:00 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Die Nation der Philosophen: Das Einzelne und das Allgemeine in politischer Hinsicht (um 1800)
    12:00 Uhr
    Prof. Dr. Gerhard Ernst (Erlangen): Analyse und Explikation. Über die europäischen Wurzeln der analytischen Philosophie
    13:00 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Schlusswort
    13:30 Uhr – Ende des Symposions

  • 17.-18.11.2016 Wirtschaften in Europa

    Europa wird vornehmlich als eine politisch-ökonomische Zweckgemeinschaft wahrgenommen, deren Anerkennung von den meist kurzfristig kalkulierten Erfolgsaussichten abhängt. Die Forderung nach Solidarität hingegen stößt überall, wo man nicht bloß der Nutznießer ist, auf taube Ohren. Das Fundament der europäischen Integration reicht aber über eine bloße Interessengemeinschaft weit hinaus. Wesentlich sind die in der Tradition gewachsenen kulturellen und politischen Werte. Ohne diese Wertegemeinschaft wäre der politische Zusammenschluss Europas nicht zustande gekommen, und ohne eine kontinuierliche Bekräftigung der gemeinsamen Werte, zeigt sich neuerdings mehr und mehr, wird die Zukunft Europas gefährdet. Das interdisziplinäre Symposium Wirtschaften in Europa wird sowohl auf die historische Perspektive blicken als auch die hochaktuellen Entwicklungen der europäischen Ökonomie betrachten. Dabei werden neben der Ökonomie und der Wirtschaftsgeschichte auch Stimmen aus der Philosophie sowie aus der Literaturwissenschaft nicht fehlen.

    Programm

    Donnerstag, 17. November 2016
    10:00 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Begrüßung und Einleitung
    10:30 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Hubert Kiesewetter (Eichstätt): Europas Wirtschaftsentwicklung – eine einmalige Erfolgsstory des 19. Jahrhunderts
    11:30 Uhr – Kaffeepause
    12:00 Uhr
    Prof. Dr. Reiner Osbild (Emden): Willkommen im Wettbewerb um Empathie. Wirtschaftspolitik zwischen Fundamentalismus und Rationalität
    13:00 Uhr – Mittagspause
    14:30 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Johannes Berger (Mannheim): Okzidentaler Kapitalismus. Zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer
    europäischen Innovation
    15:30 Uhr – Kaffeepause
    16:00 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Der Markt – ein Grundbegriff der europäischen Wirtschaftstheorie
    17:00 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Peter Graf von Kielmansegg (Laudenbach): Königsweg oder Irrweg? Der gemeinsame Markt und die Einheit Europas
    18:00 Uhr – Erfrischung
    19:00 Uhr
    Abendvortrag
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Zum Ruf des Wirtschaftens in Europa

    Freitag, 18. November 2016
    10:00 Uhr
    Prof. Dr. Joachim Küpper (Berlin): Gnaden-Ökonomie
    11:00 Uhr – Kaffeepause
    11:30 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Toni Pierenkemper (Köln): Schlesien als europäischer Wirtschaftsraum im Wechsel politischer
    Zuordnungen seit dem 18. Jahrhundert
    12:30 Uhr – Mittagspause
    14:00 Uhr
    Dr. Martin Hüfner (München): Europa nach dem Brexit – Chance für einen Neubeginn?
    15:00 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Schlusswort

  • 09.02.2017 Europa – eine vorläufige Bilanz

    Seit März 2013 besteht an der Fritz Thyssen Stiftung (Köln) der Arbeitskreis Europa – Politisches Projekt und kulturelle Tradition, geleitet vom Philosophen Otfried Höffe (Tübingen) und dem Romanisten Andreas Kablitz (Köln). Angesichts der in der Bevölkerung nachlassenden Zustimmung zu Europa und der thematisch oft zu engen öffentlichen Debatten versucht der Arbeitskreis, das Phänomen Europa in seiner gesamten Breite aufzufächern. Er versteht dabei Europa als einen identitätsstiftenden, in sich differenzierten, von Spannungen nicht freien Raum von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, ebenso wie einem reichen Spektrum von Kultur, Wissenschaft und Philosophie. Im Verlauf von jeweils zwei Symposien pro Jahr sollten sowohl verbindende Eigenarten als auch trennende Faktoren erörtert werden. Nach Tagungen zur europäischen Literatur, zu Recht und Gerechtigkeit, zur Musik, zum säkularen Europa, zu Bild und Bildlichkeit, zu Naturwissenschaft-Technik-Medizin, zur Philosophie Europas sowie zum „Wirtschaften in Europa“ will der Arbeitskreis mit einer letzten Tagung eine Art Bilanz ziehen.

    Programm

    Donnerstag, 9. Februar 2017
    14:00 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Begrüßung und Einleitung
    14:15 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Kablitz (Köln): Die Rhetorik Europas von Novalis bis Churchill
    15:30 Uhr – Kaffeepause
    16:00 Uhr
    Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe (Tübingen): Kosmopolitismus mit Subsidiarität: eine Vision für Europa
    17:15 Uhr – Kaffeepause
    17:30 Uhr
    Podiumsdiskussion
    Mit Beiträgen von Prof. (em.) Dr. Peter Graf Kielmansegg (Laudenbach),
    Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. Dieter Langewiesche (Tübingen) und Prof. Dr. Joachim Küpper (Berlin)
    18:30 Uhr – Empfang
    19:15 Uhr
    Abendvortrag
    Prof. (em.) Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Grimm, LL.M. (Harvard): Auf der Suche nach Akzeptanz. Legitimationsdefizite und Legitimationsressourcen der EU

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