Arbeitskreise AK Archiv Bodendenkmäler im Rheinland – Archäologisches Gedächtnis der Städte

Bodendenkmäler im Rheinland – Archäologisches Gedächtnis der Städte

„Die Tat ist vergangen, die Denkmäler bleiben. – Factum abiit, monumenta manent.“ (Ovid, Fasti 4,709)

  • Foto U. Karas
    © Römisch-Germanisches Museum Köln

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Der Arbeitskreis Bodendenkmäler unter der Leitung von Henner von Hesberg, Jürgen Kunow und Thomas Otten bestand über einen Zeitraum von vier Jahren, 2014–2017. Sein zentrales Anliegen war es, eine intensive Diskussion über Fragestellungen und Perspektiven in der Bodendenkmalpflege zu führen. Derart umfassend bildete die Thematik zum ersten Mal einen Gegenstand interdisziplinärer Forschung.

Bodendenkmäler – also unbewegliche oder bewegliche Denkmäler, die sich im Boden befinden oder befanden, – sind gerade in Städten besonderen Problemen ausgesetzt. In diesen Ballungsräumen menschlicher Interaktion sind der Platz begrenzt, die Interessen heterogen und die wirtschaftlichen Implikationen weitreichend. Alle diese Faktoren wirken sich auf Erhaltung, Pflege und Präsentation der Monumente aus. Andererseits verleihen sie den Städten eine bestimmte Aura, gerade wenn sie deren Alter bezeugen. Deshalb dienten die Städte des Rheinlands mit römischer Vergangenheit als Ausgangspunkt der Betrachtungen und Untersuchungen des Arbeitskreises.

Bei archäologischen Denkmälern geht es in hohem Maß um die Authentizität und Integrität im jeweiligen Umfeld sowie um eine Unmittelbarkeit des Erlebnisses. Archäologie als interpretierende Wissenschaft der materiellen Hinterlassenschaften erweist sich als eine Methode, diese aussagekräftig zum Sprechen zu bringen. Damit verbindet sich die generelle Frage, in welcher Weise die emotionalen und rationalen Qualitäten, historischen Dimensionen und Bezüge der Denkmäler in einer heutigen Umgebung vermittelt werden können. Hier stellen Städte mit ihrer verdichteten Baustruktur eine besondere Herausforderung dar, allein schon deshalb, weil das bauliche Umfeld in der Regel nicht zum Denkmal passt und die Platzverhältnisse deutlich begrenzter sind als auf dem Land.

Wesentliche Fragestellungen hierzu wurden in neun Kolloquien diskutiert und vorangebracht. Die Veranstaltungen folgten dabei drei Linien: In der einen Sequenz ging es um eine eher systematisch orientierte Diskussion, wie etwa kulturelles Gedächtnis in Verbindung mit Bodendenkmälern definiert und konstruiert, in markante Bilder überführt und schließlich in geeigneter Weise in den Stadtraum integriert werden kann. Die zweite Linie nahm aktuelle Problemfelder auf, wie etwa den Umgang mit der archäologischen Hinterlassenschaft beim Bau von Untergrundbahnen, und die dritte widmete sich praktischen Fragen, etwa in der Vermittlung der Fähigkeiten zur Denkmalpflege oder auch der Wahrnehmung von Denkmälern.

Den Dialog zwischen den beteiligten Gruppen zu intensivieren und die Vertreter der Bau- und Bodendenkmalpflege, der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen sowie der politischen und administrativen Instanzen und Einrichtungen, die für Stadtentwicklung Verantwortung tragen, zusammenzubringen, war ein Leitgedanke des Arbeitskreises.

 

Die Ergebnisse der Veranstaltungen werden in der Reihe „Archäologisches Gedächtnis der Städte“ publiziert:

  • Die Mitglieder des Arbeitskreises in der Bibliothek der Fritz Thyssen Stiftung.

    06_Das archäologische Gedächtnis der Städte

Mitglieder des Arbeitskreises waren:

Dr. Alexandra Busch
Prof. Dr. Michael Heinzelmann
Prof. Dr. Henner von Hesberg
Prof. Dr. Jürgen Kunow
Prof. Dr. Norbert Nußbaum
Dr. Thomas Otten
Dr. Hannelore Rose
Prof. Dr. Ingrid Scheurmann
Dr. Marianne Tabaczek
Prof. Dr. Ulrike Wulf-Rheidt
Martin Vollmer-König, M.A.

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