Sammlung und Veröffentlichung der Inschriften der 27.-30. Dynastie
Im Rahmen des Projekts werden alle historisch relevanten Texte und Inschriften (rund 1.000) der 27.-30. Dynastie (526-342 v. Chr.), die an Gräbern, Tempeln, Sarkophagen, Särgen, Denkmälern und Totenstelen zu finden sind, zusammengestellt und mit Begleittexten versehen publiziert.
Von vielen Epochen der altägyptischen Geschichte gibt es umfassende Inschriftensammlungen, die einen schnellen Überblick darüber geben, an welchen Orten zu welchen Zeiten Inschriften und Denkmäler bezeugt sind. Sie enthalten zugleich Texte, die Informationen zu Prosopographien, Berufen und Titeln geben. Eine solche Textsammlung ist gerade für die Zeit nach dem Neuen Reich (Spätzeit; 1. Jahrtausend v. Chr.) wichtig, da hier noch erheblicher Forschungsbedarf besteht. Prof. Jansen-Winkeln arbeitet seit 2001 an einer solchen Textsammlung.
Im Rahmen des Projekts werden alle im weitesten Sinne historisch relevanten Texte und Inschriften (rund 1.000) der 27.-30. Dynastie (526-342 v. Chr.), die an Gräbern, Tempeln, Sarkophagen, Särgen, Denkmälern und Totenstelen zu finden sind, zusammengestellt, mit Begleittexten versehen und in einem rund 800 Seiten starken Band publiziert. Historisch relevant sind dabei nicht nur Texte, die von bedeutsamen Geschehnissen berichten, sondern auch all diejenigen, die Informationen über Politik, Staat, Gesellschaft und Kultur liefern. Forschungen zu diesem Zeitabschnitt mussten sich bislang auf griechische oder andere antike Historiker stützen. Zwar gibt es für die 27. Dynastie eine Abhandlung von 1936, doch werden darin bis auf wenige Ausnahmen nur die königlichen Inschriften aufgeführt. Seit dem Erscheinen dieser grundlegenden Studie sind zahlreiche neue Texte bekannt geworden, vor allem zu Privatstatuen und Serapeumstelen; die aktuelle Textsammlung von Prof. Jansen-Winkeln umfasst bereits 150 Inschriften, die in dem genannten Standardwerk nicht enthalten sind. Hinsichtlich der 28.-30. Dynastie sind die Textsammlungen noch unvollständiger, zumal die Denkmälerliste von F. Kienitz von 1953 nur diejenigen königlichen Objekte enthält, die bis 1939 publiziert worden sind.
Prof. Jansen-Winkeln gliedert die Textsammlung nach Regierungszeiten chronologisch und unterscheidet dabei zwischen königlichen und „privaten“ Inschriften. Diese Chronologie wird dann noch einmal nach Herkunftsorten der Textträger von Nord nach Süd geordnet, so dass sich auf den ersten Blick erkennen lässt, wo die geographischen Schwerpunkte einer Periode liegen. Unpublizierte Inschriften werden neu aufgenommen, ältere Abschriften anhand von Fotos oder vor den Originalen kollationiert. Ausführliche Indizes zu Denkmälern und Museen, königlichen und nicht königlichen Personen sowie Regierungsjahren (Datierungen) sollen den Umgang mit dem Buch erleichtern und dazu beitragen, einen Überblick über den reichen Textbestand der Epoche zu geben.
Alle für das Inschriftenkorpus ausgewählten Texte werden mit entsprechenden Informationen – u. a. Bezeichnung, Museumsnummer, Herkunft, Datierung, Textart, Besitzer, soziale Kategorie, Literatur – versehen.