Reactivating the long-term unemployed more effectively: Evidence from a randomized controlled field study
Die Langzeitarbeitslosigkeit bildet angesichts ihrer gesamtgesellschaftlichen Folgen einen Schwerpunkt sowohl der volkswirtschaftlichen Forschung als auch der deutschen Wirtschaftspolitik.
Die zu Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit eingeleiteten Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktsteuerung sind unterschiedlich effektiv und basieren regelmäßig auf den Prinzipien der Re-Adjustierung ökonomischer Anreize und der Reaktivierung von Humankapital. Der Erfolg dieser Maßnahmen lässt sich indes bisher kaum nachvollziehen; ihre Erfolgsquote erscheint zudem oft eher marginal. Dies dürfte auch dem Umstand geschuldet sein, dass gegenwärtige Arbeitsmarktstrategien nur selten auch passende sozio-psychologische und nicht-kognitive Faktoren berücksichtigen, obwohl Elemente der Selbstregulierung - wie etwa Zielvorgabe und Zielerreichung - eine zunehmend auch belegte zentrale Rolle für den Erfolg auf dem Arbeitsmarkt spielen.
Vor diesem Hintergrund lässt sich Prof. Daniel Schunk von der Annahme leiten, dass eine gezielte Berücksichtigung von sozio-psychologischen und nicht-kognitiven Faktoren und Mechanismen in existierenden Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktsteuerung deren Erfolgsquote und Kosteneffizienz maßgeblich steigern könnte.
Das Projekt hat zwei Ziele: Zum einen soll auf Basis jüngerer Erkenntnisse aus der soziologischen und psychologischen Theorie und Praxis gezielt in eine laufende Maßnahme der Arbeitsmarktsteuerung eingegriffen werden, um schlüssige empirische Beweise zu erlangen, die darlegen, wie die Integration sozio-psychologischer Kenntnisse die Effektivität des Arbeitsmarktprogramms steigern und - da es sich um eine kostengünstige psychologische Intervention handelt - dessen Kosteneffizienz verbessern kann. Dies soll im Ergebnis sowohl zu politischen Handlungsempfehlungen zur Verbesserung gängiger Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktsteuerung führen als auch zu einem vertieften Verständnis der interdisziplinären Natur der mit Arbeitslosigkeit assoziierten Probleme. Zum zweiten gilt es, die der Langzeitarbeitslosigkeit zugrunde liegenden sozio-psychologischen, nicht-kognitiven und gesundheitlichen Faktoren einzugrenzen, um maßgebliche Hebel zur Gewährleistung einer erfolgreichen Re-Integration in den Arbeitsmarkt identifizieren zu können.