Zentrum für deutsch-afrikanische wissenschaftliche Zusammenarbeit
Im Jahr 2011 ist - entsprechend einem Aktionsplan der afrikanischen Bildungsminister für 2006-2015 - ein Zentrum für Deutsch-Afrikanische wissenschaftliche Zusammenarbeit an der Universität Yaoundé in Kamerun errichtet worden.
Das Zentrum fungiert als Koordinationsstelle und Katalysator für unterschiedliche Initiativen. Es nimmt v.a. drei Aufgaben wahr: Vernetzung und Dokumentation; Ausbildung und Betreuung; Förderung von wissenschaftlichem Austausch und kooperativer Forschung. Die personelle Besetzung des Zentrums besteht aus einem wissenschaftlichen Leiter und drei Mitarbeitern.
Diese treiben die Vernetzung von bereits existierenden Online-Dokumentationen verschiedener Germanistik-Abteilungen in Afrika voran und bauen derartige Ressourcen weiter aus (eingebunden werden etwa relevante Online-Zeitschriften oder ein Katalog von deutscher Literatur mit Afrika-Bezug sowie afrikanischer Literatur mit Deutschland-Bezug) als Grundlage für Forschung von deutscher wie von afrikanischer Seite. Außerdem werden Dokumente aus deutschen Kolonialarchiven (in Kamerun, Namibia, Tansania und Togo) als Quellen für die Geschichtsschreibung transkribiert, übersetzt und online verfügbar gemacht.
Mit Blick auf die Studenten führt das Zentrum bestehende Initiativen der Förderung von Abschlussarbeiten – auf der Ebene von Master- und Doktorats-Studiengängen – fort, wie sie in Form der sog. ‚Écoles doctorales‘ u.a. an der Universität Yaoundé ins Leben gerufen worden sind und in den letzten Jahren zu Abschlüssen afrikanischer Studenten an verschiedenen deutschen Universitäten führten. Geplant sind zudem regelmäßige Doktorandenkolloquien mit Studenten verschiedener Universitäten und Fächer, Seminare zu interkultureller Literatur und Germanistik (Methoden und Theorien), zu Globalisierungsforschung, Migration und transnationalen Kulturprozessen in Afrika und in Europa.
Allgemein soll das geplante Zentrum die Kooperation und den Austausch afrikanischer Germanisten mit deutschen Institutionen und Universitäten anregen und organisieren. Diese Zusammenarbeit wird in einer Online-Zeitschrift dokumentiert, die auch z.B. gute Abschlussarbeiten von Studierenden publizieren wird.