Funding Funded Projects Mirzâ Ali-Qoli Kho’i: Analytische Aufarbeitung des Gesamtwerks des Hauptkünstlers lithographischer Illustrationen in persischen Büchern der Kadscharenzeit (Mitte 19. Jh.)

Mirzâ Ali-Qoli Kho’i: Analytische Aufarbeitung des Gesamtwerks des Hauptkünstlers lithographischer Illustrationen in persischen Büchern der Kadscharenzeit (Mitte 19. Jh.)

Mirzâ Ali-Qoli Kho’i ist der erste namentlich greifbare Künstler in der Frühzeit der lithographischen Illustration im Iran. Er hatte großen Einfluss auf nachfolgende Illustratoren. Breite und Zahl seiner illustrierten Werke sind unübertroffen.

Mit der Studie ist geplant, das Gesamtwerk von Mirzâ Ali-Qoli Kho’i, dem Hauptkünstler lithographischer Buchillustrationen persischer Bücher der Kadscharenzeit (1779–1925), in den Blick zu bringen und damit zum Verständnis ikonographsicher Bildtraditionen in der islamischen Welt beizutragen. Das mit rund 2 000 Illustrationen in seiner Gesamtheit bekannte Werk bietet aufgrund der thematischen Bandbreite bei überschaubarer Größe ideale Voraussetzungen, um wiederkehrende Muster bei der Darstellung bestimmter Szenen, Personen oder Gegenstände erkennen und verbindliche Aussagen über ikonographische Entwicklungslinien treffen können. Zudem ist die Arbeit von Mirzâ Ali-Qoli Kho’i grundlegend, nicht nur weil er der erste namentlich greifbare Künstler in der Frühzeit der lithographischen Illustration im Iran ist und auf nachfolgende Illustratoren gewirkt hat, sondern auch weil Breite und Gesamtzahl der von ihm illustrierten Werke unübertroffen sind. Zwar sind die Illustrationen regional auf den Iran und zeitlich auf die Mitte des 19. Jahrhunderts beschränkt, doch haben sie nachhaltig auf die islamische Bild- und Darstellungstradition gewirkt.
Indem die ikonographischen Aspekte im Gesamtwerk von Mirzâ Ali-Qoli Kho’i einer detaillierten Analyse unterzogen werden, ermöglicht die Studie einen über kursorische Präsentation hinausgehenden Überblick über Repertoires, Themen und Traditionslinien. Dabei lassen sich Bezüge zu jahrhundertealten Sujets aus der islamischen Frühgeschichte aus Sicht der iranisch-schiitischen Überlieferung sowie zu einer Fülle martyrologischer und hagiographischer Themen herstellen. Professor Marzolph geht von der These aus, dass der Künstler dort, wo er sich nicht auf lange Traditionen der bildnerischen Darstellung beziehen konnte, neue Traditionen unter kreativer Nutzung „volkstümlicher“ bildlicher Repräsentationen geschaffen hat, die u. a. auf Kachelarbeiten oder Fresken populärer Heiligtümer zurückgehen. Die Analyse soll klären, mit welchen stilistischen Mitteln bestimmte Bildinhalte dargestellt werden bzw. wie sich diese auch jenseits der Texte durch ikonographische Details identifizieren lassen. Welche Symbole, Details, bildnerische Mittel müssen vorhanden sein, um die Wiedererkennbarkeit von Personen oder bestimmter Szenen zu gewährleisten? Welche Hinweise werden gegeben, die über den Text hinausgehen?

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