Förderung Geförderte Vorhaben Die Verbindung von Autoimmunität (SLE) und Allergie (Urticaria) in einem Modell der komplexen Genetik der Phospholipase Cg2

Die Verbindung von Autoimmunität (SLE) und Allergie (Urticaria) in einem Modell der komplexen Genetik der Phospholipase Cg2

Bisher glaubte man, dass Autoimmunerkrankungen und Allergien völlig getrennte Kategorien sind; mittlerweile spricht jedoch manches dafür, dass es Überschneidungen bei den Ursachen und Krankheitsmechanismen gibt.

Autoimmunerkrankungen und Allergien sind Erkrankungen, die vom Immunsystem ausgehen: Bei Autoimmunerkrankungen richtet sich das Immunsystem fälschlich gegen körpereigene Strukturen, bei Allergien reagiert es übermäßig auf äußere Reize. Beiden liegen bisher nur teilweise geklärte, komplexe genetische und umweltbedingte Ursachen zu Grunde. Bis vor Kurzem glaubte man, dass Autoimmunerkrankungen und Allergien völlig getrennte Kategorien sind; mittlerweile spricht jedoch manches dafür, dass es Überschneidungen bei den Ursachen und Krankheitsmechanismen gibt. Wie sich z. B. herausstellte, sind am Systemischen Lupus erythematodes (SLE), eine Autoimmunkrankheit, Immunproteine (Antikörper) des Typs IgE beteiligt, die auch für Allergien mit ihrem Hauptsymptom der Nesselsucht (Urticaria) eine zentrale Rolle spielen.
In dem Forschungsprojekt werden die komplexen genetischen Zusammenhänge zwischen Allergien und Autoimmunkrankheiten genauer analysiert. Zu diesem Zweck stehen Dr. Yu zwei gentechnisch veränderte Mausstämme zur Verfügung. Der eine produziert ein Enzym namens Plcg2, das an verschiedenen Reaktionen im Immunsystem beteiligt ist, in übergroßer Menge; diese Tiere leiden an SLE-ähnlichen Symptomen. Der andere wurde von Dr. Yu selbst hergestellt und erzeugt IgE in anormal großer Menge. Dr. Yu möchte diese beiden Stämme kreuzen und an den so entstandenen Tieren mit molekularbiologischen, genetischen und immunologischen Methoden folgende Fragen beantworten:

  • Wie wirkt sich überaktives Plgc2 auf Mastzellen und Basophile (zwei Typen von Immunzellen) aus? Differenzieren sich diese Zellen verstärkt so, dass sie die Entstehung von Urticaria und SLE begünstigen? Welche Organe sind von der Entzündung betroffen?
  • Bilden die gekreuzten Tiere verstärkt IgE-Moleküle, die sich gegen körpereigene Strukturen richten? Sind entsprechende pathologische Veränderungen zu beobachten?
  • Kann man ein Zellkultursystem für die Aktivierung von Basophilen etablieren? Wie reagieren solche (Maus)zellen im Vergleich zu Zellen von Allergiepatienten?
  • Welche Genabweichungen sind dafür verantwortlich, dass die gentechnische Veränderung von Plcg2 sich in verschiedenen Mausstämmen unterschiedlich stark auswirkt?

Insgesamt sollen neue Aufschlüsse über die Mechanismen von Aller-giereaktionen und SLE-typischen Hautentzündungen sowie über die Bedeutung von IgE für diese Erkrankungen gewonnen werden, um so dazu beizutragen, die Grundlagen für neue Therapieverfahren zu schaffen.

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