Mit mehreren Veranstaltungsräumen dient das Haus der Stiftung als Stätte des wissenschaftlichen Dialoges und als Ort für kulturelle Veranstaltungen. Neben von der Stiftung geförderten Veranstaltungen finden hier auch Gastveranstaltungen statt.
Dienstag
08.10.2024
Mittwoch
09.10.2024
nicht öffentlich
Veranstalter
Isabel Ramos Lobato
Marta Margherita Cordini
Quentin Ramond
Since the publication of the last PISA results at the end of 2023, concerns about educational inequalities and gaps in achievement levels have once again reached the top of the political agenda across most OECD countries – including Germany. Along with an overall performance drop, the study demonstrates that students' socioeconomic status remains strongly related to academic performance. One of the possible causes of this development is the increasing level of school segregation, i.e. the unequal distribution of children with different socio-economic, ethnic, or other characteristics across schools.
The aim of the workshop is to examine the dynamics and drivers of the increasingly unequal social and ethnic composition of schools from a cross-contextual perspective. The comparative perspective on strikingly different institutional contexts allows to uncover patterns and underlying principles, which might help to inform both future research as well as policy design. Researchers from Germany and other countries, such as Chile, Finland, France, Italy, or the Netherlands, will discuss the following questions:
Mi
09.10.2024
Der Begriff Praetorium ist vieldeutig und reicht in seinen Ursprüngen weit in die Frühzeit der römischen Republik zurück. Er wird vor allem mit Baulichkeiten im militärischen Umfeld verbunden (Kastell, Legionslager, Statthalterpalast usw.), kann aber auch auf Elite-Soldaten übertragen werden (Praetorianer), die dem persönlichen Schutz der römischen Kaiser dienten. Darüber hinaus sind das Praetorium und die Praetorianer bis in die Moderne bekannt und vor allem im Bereich der Fantasy oder der Science-Fiction gibt es einige Belege für ihre Nutzung.
Im Rahmen des Vortrags von Eckhard Deschler-Erb, Professor am archäologischen Institut der Universität zu Köln, soll anhand illustrativer Beispiele ein Einblick in die verschiedenen Bedeutungsebenen von Praetorium und Praetorianern gegeben werden.
Donnerstag
10.10.2024
Freitag
11.10.2024
nicht öffentlich
Veranstalter
Institut für internationales und ausländisches Privatrecht, Universität zu Köln
Der Deutsche Rat für Internationales Privatrecht ist ein autonomes Gremium der Wissenschaft und in erster Linie ein Beratungsorgan des Bundesministeriums der Justiz, das die Expertise des Rats für sich fruchtbar macht. Das Internationale Privatrecht (IPR) regelt, ob deutsches oder ausländisches Recht auf einen grenzüberschreitenden Sachverhalt von den Gerichten anzuwenden ist. Den Schwerpunkt der Ratsarbeit bildet die von dem Ministerium jeweils nachgefragte Erarbeitung von Empfehlungen für die deutsche, europäische oder staatsvertragliche Gesetzgebung im Bereich des internationalen Privat- und Verfahrensrechts. Der Rat vermittelt vornehmlich Normativwissen im Vorfeld des Gesetzgebungsprozesses, etwa durch Vorlage von Gesetzgebungsentwürfen oder Analysen und kritischen Stellungnahmen zu Normentwürfen von europäischen wie internationalen Organisationen oder der Bundesregierung. Er nimmt auch gegenüber der Europäischen Union zu deren Gesetzgebungsarbeiten mittels Denkschriften kritisch Stellung. Seine Beschlüsse und Empfehlungen werden regelmäßig veröffentlicht. In jüngster Zeit nahm er etwa Stellung zur Reform des internationalen Abstammungs- und Adoptionsrechts, auch mit Blick auf die Leihmutterschaft, zum Schutz Minderjähriger bei Auslandsehen, zum von der Bundesregierung ventilierten Institut einer Verantwortungsgemeinschaft, zum internationalen Namensrecht, dem auf die Bestimmung der Geschlechtsidentität anwendbaren Recht, zum internationalen Recht der Patientenverfügung sowie dem der Vollmacht. Beratungsgegenstand waren auch die IPR-Regeln für Gerichtsstands- und Schiedsvereinbarungen oder die Arbeiten der Haager Konferenz für IPR an einem weltweiten Abkommen zur gerichtlichen internationalen Zuständigkeit und nationalen Zuständigkeitskonflikten. Vielfach gehen die Vorschläge des Rats in spätere Gesetzgebungsakte maßgeblich ein.
Der Rat wurde vor über 70 Jahren von Hochschullehrern gegründet. Das ist Anlass, sich den aktuellen Fragen des internationalen Privat- und Verfahrensrechts auf globaler wie spezifisch unionsrechtlicher Ebene zu widmen. Die wissenschaftliche Tagung des Rats hat das Thema „Globales internationales Privatrecht und 25 Jahre Justizielle Zusammenarbeit in der Europäischen Union. 70 Jahre Deutscher Rat für Internationales Privatrecht“. Sie versammelt bis zu achtzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am 10. und 11. Oktober 2024 in den Räumen der Fritz Thyssen Stiftung. Elf Referentinnen und Referenten sprechen zu aktuellen Themen wie dem Verhältnis der EU zu anderen normsetzenden internationalen Organisationen, zur justiziellen Zusammenarbeit innerhalb der EU, den Entwicklungen im europäischen internationalen Familien- und Erbrecht, etwa Fragen multipler Elternschaft, der Leihmutterschaft, der Privatscheidung oder der Anerkennung moderner rechtlich gefasster Familienformen. Erörtert werden z.B. auch die Herausforderungen der KI an das internationale Produkthaftungsrecht, die aktuellen Reformen im internationalen Zuständigkeits- und Anerkennungs- wie Vollstreckungsrechts oder die Bedeutung des „globalen Südens“ heute im IPR. Zentral für die Konferenz ist die Außenperspektive der EU zu Nicht-EU-Staaten. Eröffnet wird die Tagung durch den Präsidenten des Rats, der dessen Entwicklung im Laufe von sieben Dekaden nachzeichnet und zu seiner Bedeutung heute Stellung nimmt. Der Europäische Gerichtshof würdigt das Wirken des Rats durch Richter am EuGH Professor Dr. Zoltán Csehi.
Im letzten Jahr hat die Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihrer Kampagne zur ChancenZeit die Diskussion über ein freiwilliges oder verpflichtendes Gesellschaftsjahr begleitet. Mittlerweile wurden weitere Stimmen laut - auch ein Wehrdienst oder eine Wehrpflicht werden diskutiert. Wir freuen uns, den Impulsgeber, Minister Boris Pistorius, in der Reihe Köln & Köpfe begrüßen zu dürfen. Der Minister spricht mit der Schirmherrin der Reihe, der Bundestagsabgeordneten Serap Güler, sowie dem stv. Vorsitzenden des Deutschen BundeswehrVerbandes, Marcel Bohnert - und mit Ihnen.
Welches Modell eignet sich, um unsere Gesellschaft auf Krisen und Katastrophen vorzubereiten und unser Land verteidigungsfähig und kriegstüchtig zu machen?
Mo
28.10.2024
»Die Tat ist vergangen, die Denkmäler bleiben. – Factum abiit, monumenta manent« (Ovid, Fasti 4, 709)
Unter diesem Motto hat der Arbeitskreis eine intensive Diskussion über zentrale Fragestellungen und Perspektiven der Bodendenkmalpflege nicht nur im Rheinland geführt. In den Veranstaltungen und Publikationen wurde das Themenfeld sowohl unter theoretischen Gesichtspunkten wie auch unter Aspekten der praktischen Arbeit behandelt. Die Publikationen und Kolloquien bildeten damit eine wichtige Referenz zur Diskussion, wie Bodendenkmäler in städtischen Räumen integriert und präsentiert werden können, denn sie thematisierten auch über den engeren Bereich der rheinischen Bodendenkmalpflege und zugleich über das archäologische Bodendenkmal hinaus eine Fülle weiterer Aspekte, die mit dem Thema generell zusammenhängen.
Die Publikation des letzten Bandes der Reihe »Bodendenkmäler im Rheinland«, welche von den Leitern des Arbeitskreises Henner von Hesberg, Jürgen Kunow und Thomas Otten vorgestellt wird, möchte der Arbeitskreis zum Anlass nehmen, um im Rahmen einer Abschlussveranstaltung Bilanz zu ziehen und Perspektiven aufzuzeigen. Dafür sind zwei Kurzvorträge und ein Gespräch mit anschließender Diskussion vorgesehen. Für die Kurzvorträge hat der Arbeitskreis mit Gudrun Schmitz und Marcus Trier zwei ausgewiesene Fachleute für das Thema der Denkmalpflege im Rheinland eingeladen, die mit Bezug auf Boden- und Baudenkmäler unter dem Motto »drunter und drüber« aus theoretischer und praktischer Perspektive auf Arbeit und Ergebnisse des Arbeitskreises blicken. Moderiert wird die Diskussion von Norbert Nußbaum, emeritierter Professor für Architekturgeschichte an der Universität zu Köln.
Gudrun Schmitz ist Regierungsbaudirektorin und Dezernentin für Denkmalangelegenheiten bei der Bezirksregierung Köln. Ihr Kurzvortrag hat den Titel »Geschichte(n) erzählen – Eifelschätze für die Stadt«.
Marcus Trier ist Professor am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln und Direktor des Römisch-Germanischen Museums / Archäologische Bodendenkmalpflege und -denkmalschutz der Stadt Köln. Er spricht zu »Stadtarchäologie in Köln – Geschichte(n) aus dem Untergrund«.
Weitere Informationen zum Arbeitskreis
Seit 1971 führt die DIG Köln regelmäßig das Kölner Island-Kolloquium (KIK) durch. Hier bieten Fachleute aus Island oder Deutschland Neues und Interessantes zu Themen über Island oder die deutsch-isländischen Beziehungen:
Dr. Svana Helen Björnsdóttir (Reykjavik)
Frauen in Führungspositionen in Island
Prof. Dr. Gauti Kristmannsson (Reykjavik)
Bewahrung des größten Schatzes Islands – der isländischen Sprache
Dr. Renate Schumacher (Eutin)
Die Westfjorde mit Hornstrandir – Geologie und Reiseerlebnisse
Arthúr Björgvin Bollason (Berlin)
Dokumentarfilm: Island: Zufluchtsort und Erfüllung – der Exilkünstler Wilhelm Beckmann
Donnerstag
28.11.2024
Freitag
29.11.2024
nicht öffentlich
Veranstalter
Arbeitskreis »Gesellschaftliche Arbeitsteilung in der multiplen Krise« der Fritz Thyssen Stiftung
Der Workshop nimmt die Problemlagen der vorangegangenen Diskussionen zum Thema „Krise der Steuerungsfähigkeit der Gesellschaft“ im November 2023 und im April 2024 auf, wechselt aber die Fragerichtung.
Der Fokus wird nun weniger auf den strukturell-operativen und zeitlichen Aspekten gesellschaftlicher Interventionen liegen. Vielmehr sollen Fragen des Wissens und der Wissensgeltung im Vordergrund stehen, die gesellschaftliche Arbeitsteilungen in der multiplen Krise behandeln, wo nicht beantworten müssen.
Unsere Leitfrage „Krise der Evidenz?“ zielt dabei einerseits auf die Epistemologie moderner Wissenschaften. Versteht man sie nämlich recht, dann sind sie in diesem Sinne ganz grundsätzlich von einer Krise der Evidenz geprägt: Forschung erhebt Wissensansprüche, die gerade nicht evident sind, sondern vielmehr stets in Frage stehen, begründet werden müssen und eben deshalb anders begründet oder auch bestritten werden können. Auf der anderen Seite scheint unübersehbar – um nicht zu sagen: evident – , dass im öffentlichen Diskurs, aber auch in operativen Bereichen der Gesellschaft immer weniger „sicher“ ist, was als evidenzbasiertes gemeinsames Wissen gelten kann.
Do
28.11.2024
Es gehört zu den Selbstverständlichkeiten der modernen Gesellschaft, dass politisches Handeln neben einem Machtbezug stets zugleich auch einen Sachbezug besitze, mindestens besitzen sollte. Was jedoch sachlich überhaupt der Fall sei, dies scheint in den multiplen Krisen der Gegenwart in irritierender Weise strittig (oder auch »politisiert«) werden zu können.
Peter Strohschneider führt in seinem Vortrag den Klimawandel, seine Menschengemachtheit, Pandemien und die Nützlichkeit des Impfens als prominente Beispiele für das Strittigwerden von Sachverhalten auf, die sich eigentlich objektiv klären lassen sollten. Eine in der wissenschaftlich-technischen Zivilisation naheliegende Reaktion hierauf sind Programme einer verstärkten »Evidenzbasierung« der Politik.
Wer dem widersprechen wollte, liefe schnell Gefahr, als Aufklärungsgegner, Wissenschaftsfeindin oder Querdenker stigmatisiert zu werden. Doch was, wenn wissenschaftliche Evidenz gegen die Alltagsgewissheiten demokratischer Mehrheiten steht? Was, wenn die sachkundige Informierung als Determinierung politischer Entscheidungen angelegt oder verstanden wird? Was, wenn Freiheit und Sachrichtigkeit des Entscheidens einander widersprechen?
Die öffentliche Aufarbeitung der Corona-Pandemie behandelt derlei als eine Frage der praktischen Beratung von Politik durch Experten. Tatsächlich führen Programme evidenzbasierter Politik aber mitten hinein in die Spannungslagen der demokratischen Verfassung moderner Wissenschaftsgesellschaften.
Montag
27.05.2024
Dienstag
28.05.2024
nicht öffentlich
Veranstalter
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln
Jährliche, zweitägige Tagungsveranstaltung der Professorenschaft der Wirtschafts- & Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln zur Weiterentwicklung der Forschung, Lehre und strategischen Ausrichtung.
Do
23.05.2024
Veranstalter
Fritz Thyssen Stiftung,
American Academy in Berlin und
AmerikaHaus NRW e.V.
Am 23. Mai 2024 feiert das Grundgesetz seinen 75. Geburtstag. Der Kulturwissenschaftler Johannes von Moltke nimmt diesen runden Jahrestag zum Anlass, über zeitgenössische Herausforderungen zu sprechen, denen die Demokratie auf beiden Seiten des Atlantiks heute ausgesetzt ist. Dabei gilt sein Augenmerk den sozialen und kulturellen Voraussetzungen der Demokratie und den Herausforderungen durch eine erstarkte Neue Rechte. Deren angestrebte »Kulturrevolution von rechts« versteht sich als »metapolitischer« Kampf um Kultur und Bildung, Sprache und Begriffe, Lebensformen und Gemeinsinn. Für diesen Kampf bedient sich die Neue Rechte im Arsenal demokratischer Grundannahmen und wendet sie gegen die Demokratie. Wie kann diese sich wehren gegen die Inanspruchnahme von Freiheit, Pluralismus, Recht auf Widerstand als Vorwände für Ausgrenzung, Autoritarismus und »Regime Change von rechts«? Im Anschluss an seinen Vortrag kommt Johannes von Moltke mit dem Historiker Till van Rahden ins Gespräch.
Die Veranstaltung ist Teil der Joint Visiting Speakers Series der Fritz Thyssen Stiftung, der American Academy in Berlin und des Amerikahaus NRW e.V. und findet auf Deutsch statt.
Johannes von Moltke ist Professor für Germanistik und Film, Fernsehen und Medien an der University of Michigan. Sein Forschungs- und Lehrschwerpunkt liegt auf der Film- und deutschen Kulturgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. In seinem aktuellen Forschungsprojekt mit dem Titel »The Identitarian Reflex: Critical Theory and the ›Metapolitics‹ of the New Right« untersucht er, wie die Neue Rechte Kunst und Ideen in den gegenwärtigen Kulturkriegen mobilisiert.
Till van Rahden ist Professor für Deutschland- und Europastudien an der Université de Montréal in Kanada mit Schwerpunkt auf der Europäischen Geschichte seit der Aufklärung. Sein besonderes Forschungsinteresse gilt der Spannung zwischen dem schwer fassbaren Versprechen demokratischer Gleichheit und der Allgegenwart kultureller Vielfalt und moralischer Konflikte. Zur Zeit arbeitet er als Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien.
Di
14.05.2024
Der Tag der Forschung 2024 der TH Köln steht unter dem Thema „Künstliche Intelligenz“. Künstliche Intelligenz kann eine wichtige Rolle bei der Gestaltung sozialer Innovation spielen, indem sie neue Werkzeuge, Fähigkeiten und Wissen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen bereitstellt. Am Tag der Forschung 2024 werden Beispiele aus aktueller Forschung an der TH Köln zum Thema künstliche Intelligenz vorgestellt. Es wird diskutiert, welche Vorteile und Risiken die Nutzung von künstlicher Intelligenz für die Forschung und Gesellschaft birgt.
Als Keynote-Sprecher konnte Marco Zingler von Denkwerk GmbH gewonnen werden. Denkwerk ist aktuell eine der kreativsten Digitalagenturen Deutschlands, die in enger Zusammenarbeit mit der Forschung KI einsetzen, um die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen und soziale Innovationen umzusetzen.
Der Tag der Forschung bietet die Gelegenheit der fakultätsübergreifenden Vernetzung der Wissenschaftler*innen sowie der Würdigung der Forschungsvielfalt und -qualität an der TH Köln. Im Rahmen der Veranstaltung werden bereits zum fünften Mal die jährlich ausgeschriebenen Forschungspreise verliehen, die herausragende Leistungen in den Kategorien Forschung, Transfer und Promotion auszeichnen.
Das Medizinrecht gewinnt seit Jahrzehnten ständig an Bedeutung, in der Pandemie wurde es bisweilen als wichtigste Teildisziplin der Rechtswissenschaft betrachtet. Die wissenschaftliche Vereinigung der deutschsprachigen Medizinrechtslehrer bietet Professorinnen und Professoren ein Forum für den intradisziplinären und über die Fächergrenzen hinweg angelegten Gedankenaustausch. Auf den Tagungen (2008 Halle/Saale, 2010 Zürich, 2012 Göttingen, 2014 Graz, 2016 Bremen, 2018 Würzburg, 2022 München) werden jeweils aktuelle Themen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung diskutiert. Die Vorträge sind in der Zeitschrift „Medizinrecht (MedR)“ (Springer/C.H.Beck) publiziert. So gehen von den Veranstaltungen wichtige Impulse für die Entwicklung des Rechts in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Themen der Kölner Tagung 2024 sind die Patientenrechte, neue Wege der Patientenentschädigung, das Gesundheitswesen nach der Pandemie, das Wirtschaftsstrafrecht im Gesundheitswesen und die Herausforderungen des Gesundheitssystems durch die Digitalisierung.
Montag
29.04.2024
Dienstag
30.04.2024
Am 29. April 1944 wurde Werner Nekes geboren. Als Filmemacher und Sammler hat er sich zeit seines mir der Frage beschäftigt: »Was geschah wirklich zwischen den Bildern?« Auf der Suche nach Antworten hat er nicht nur ein vielschichtiges und umfangreiches filmisches Œuvre geschaffen, sondern auch eine einzigartige Sammlung von über 25.000 Objekten zusammengetragen, in denen sich die Geschichte des Sehens seit der Frühen Neuzeit spiegelt.
Mit seinem Werk hat Nekes die vergessene terra incognita einer Geschichte des Sehens erforscht und zurück in das Bewusstsein gebracht. Mit der Tagung Die Geschichte der Bilder in den Blick nehmen, die zum 80. Geburtstag von Werner Nekes stattfindet, wird im Gespräch internationaler Wissenschaftler:innen verschiedenen Perspektiven und künftigen Fragen nachgegangen werden: Nach der Eröffnung auf Schloss Wahn, bei der ausgewählte Objekte der Sammlung der Werner Nekes präsentiert werden und das Gesamtwerk des Sammlers, Forschers und Künstlers gewürdigt wird, werden in den Räumen der Thyssen Stiftung zwei Tage lang diese vielfältigen Perspektiven ausbuchstabiert und diskutiert sowie um aktuell virulente Fragen ergänzt – etwa Möglichkeiten der Medienarchäologie in der Zeit Künstlicher Intelligenz.
Die Tagung findet auf Deutsch und Englisch statt und wird durch die Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung ermöglicht.
Donnerstag
18.04.2024
Freitag
19.04.2024
nicht öffentlich
Veranstalter
Arbeitskreis »Gesellschaftliche Arbeitsteilung in der multiplen Krise« der Fritz Thyssen Stiftung
Der Workshop greift die Problemlagen der vorangegangenen Diskussionen vom November 2023 auf und führt sie in spezifischer Perspektivierung weiter.
Thema des Workshops ist eine vermeintliche „Krise der Steuerungsfähigkeit der Gesellschaft“. Der Workshop greift temporale Aspekte von gesellschaftlicher Steuerung auf. Dabei wird zunächst davon ausgegangen, dass ‚Zeit‘ in unterschiedlichen Konstellationen in unterschiedlicher Weise als Ressource fungiert und dass gesellschaftliche Zeitarrangements historisch kontingent sind.
Schnittstellenfragen von Steuerung unter den Bedingungen gesellschaftlicher Arbeitsteilung lassen sich sodann als Synchronisierungsprobleme formulieren. Die Beiträge des geplanten Workshops werden möglichst unterschiedliche Schnittstellenfragen und Synchronisationsprobleme aufgreifen.
Do
18.04.2024
Dass die Zeit alle Wunden heile, setzt eine lineare Zeitvorstellung voraus. Die Idee wäre die des geradlinigen Verlaufs und des Vergehens, der Abschattung in der Vergangenheit und der Distanzierung. In komplexen Systemen – etwa: Gesellschaften – heilt die Zeit keine Wunden, sondern macht besonders auf sie aufmerksam, salzt sie geradezu, hindert sie an der Heilung. Das gilt besonders für Zeitformen, die nicht einfach seriell in einem Nacheinander, sondern parallel in einem Nebeneinander geschaltet sind, die auch noch unterschiedlich schnell und mit unterschiedlichen Rhythmen verlaufen.
Armin Nassehi zeigt in seinem Vortrag, dass es insbesondere die Zeitdimension ist, die Entscheidungsprozesse dann herausfordernder macht, wenn sich nicht alles einlinig in ein übersichtliches Nacheinander fügt. Wenigstens der Vortrag wird linear sein: Er hat einen Anfang, ein Ende und dazwischen vergeht nur eine Zeitform. Ob das dann tröstlich ist, wird sich erweisen.
Armin Nassehi ist Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen »Muster«, »Unbehagen. Theorie der überforderten Gesellschaft« und »Gesellschaftliche Grundbegriffe. Ein Glossar der öffentlichen Rede« (jeweils im Verlag C.H. Beck erschienen). Seit 2017 ist Armin Nassehi Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Fritz Thyssen Stiftung.
Die Ost-West-Debatte der Deutschen ist oft von gegenseitigem Unverständnis und Zuspitzungen geprägt. Christina Morina vermeidet die übliche Frontenbildung und rückt – anhand vieler bisher unerforschter Selbstzeugnisse wie Bürgerbriefe, Petitionen und Flugblätter – die Demokratievorstellungen und das Selbstverständnis ganz normaler Bürgerinnen und Bürger in Ost und West seit den 1980er Jahren in den Fokus. Indem die Autorin die Demokratiegeschichte der Bundesrepublik und die Demokratieanspruchsgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik miteinander verzahnt, kann sie maßgebliche Unterschiede und wechselseitige Bezüge im Staats- und Politikverständnis herausarbeiten.
Dabei entsteht ein differenziertes Bild: Viele Bewohner der DDR identifizierten sich mit ihrem Land und dessen »volksdemokratischen« Idealen, blieben dem Staat und seinen Institutionen gegenüber jedoch skeptisch. Diese Staatsferne gepaart mit einem oft provinziell-utopischen Bürgersinn, dessen Potentiale nach der Vereinigung weitgehend ungenutzt blieben, wirkt bis heute nach. Im Zusammenspiel mit einem wiedererstarkenden Nationalismus im Westen entstand so nicht zuletzt auch der Nährboden für den Aufstieg des Rechtspopulismus. Christina Morinas Buch offenbart die Grenzen der westdeutschen Liberalisierung ebenso wie die Vielfalt der ostdeutschen Demokratieaneignungsversuche – ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der gegenwärtigen prekären Lage der Demokratie.
Christina Morina ist seit 2019 Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Gesellschafts- und Erinnerungsgeschichte des Nationalsozialismus, in der politischen Kulturgeschichte des geteilten und vereinigten Deutschlands sowie in dem Verhältnis von Geschichte und Gedächtnis.
Christina Morina stellt ihr Buch vor und kommt im Anschluss mit Norbert Frei, Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und von 2007 bis 2022 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung, ins Gespräch.
Der Bundespräsident spricht qua Amt »im Namen der Deutschen«, auch und gerade, wenn es um die NS-Vergangenheit geht. Für Theodor Heuss und seine Nachfolger zu Zeiten der Bonner Republik – Heinrich Lübke, Gustav Heinemann, Walter Scheel, Karl Carstens und Richard von Weizsäcker – war das immer auch ein Sprechen über die eigene Zeitgenossenschaft. Norbert Frei zeigt in seinem glänzend geschriebenen Buch, wie dabei die persönliche Vergangenheit beschwiegen und zugleich der Ton für das Reden über Nationalsozialismus und Holocaust in einer Gesellschaft gesetzt wurde, die erst lernen musste, sich ihrer Geschichte selbstkritisch zu stellen.
Richard von Weizsäcker war der letzte Bundespräsident, der die Jahre des Zweiten Weltkriegs noch als damals schon erwachsener Zeitgenosse erlebt hatte. Der weltweite Ruhm für seine Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1985 erklärt sich auch vor diesem Hintergrund. Mit Weizsäckers Präsidentschaft endet dieses Buch, das mit Heuss beginnt, der als erstes Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Formen und Wege finden musste, »im Namen der Deutschen« über die Verbrechen des »Dritten Reiches« zu sprechen.
Norbert Frei ist Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und war von 2007 bis 2022 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung. Als einer der renommiertesten Zeithistoriker der Gegenwart, folgt er in seiner minutiös aus den Quellen gearbeiteten Darstellung den gewundenen Wegen, auf denen es zur staatsmännischen Kunst und respektierten Praxis wurde, im präsidialen Reden auch zu schweigen.
Norbert Frei stellt sein Buch vor und spricht darüber mit Bundesminister a.D. Gerhart Baum; die Moderation liegt bei Anja Reinhardt (Deutschlandfunk).
Das Ehrenamt spielt nicht nur eine entscheidende Rolle für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, sondern ist zunehmend unersetzbar im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Nicht erst die fatale Starkregenflut 2021 hat gezeigt, wie wichtig professionelle Hilfs- und Rettungsorganisationen in solchen Notfällen sind. Um Leben retten zu können, aber das eigene Leben nicht zu gefährden, ist eine immer tiefer gehende Ausbildung im Umgang mit dem Gerät und im Verhalten in solchen Gefahrensituationen notwendig.
Diskussion mit
Minister Herbert Reul MdL, Minister des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen
Andrea Wommelsdorf, Initiatorin des Projekts „Der Mensch dahinter“
Nicolas Hefner, Landesbeauftragter des Technischen Hilfswerks für Nordrhein-Westfalen
Sebastian Fuhrt, Brandinspektor, stv. Sprecher Freiwillige Feuerwehr Köln