Die International Legal Aid Group (ILAG), ein globales Netzwerk von Wissenschafterlinnen und Wissenschaftlern sowie politischen Entscheidungsträgern im Bereich des Zugangs zur Recht mit einem Interesse an evidenzbasierter Politikgestaltung, veranstaltet vom 25. bis. 27. Juni 2025 ihre seit 1994 alle zwei Jahre ausgerichtete internationale Konferenz erstmals in Deutschland. Anliegen der Konferenzreihe ist es, Entscheidungsträgern die neuesten Erkenntnisse aus der internationalen Forschung zum Thema Zugang zum Recht zugänglich zu machen – mit dem Ziel, evidenzbasierte Rechtspolitik im Bereich des Zugangs zum Recht weltweit zu fördern. Abweichend von den Gepflogenheiten der meisten internationalen Fachtagungen wird der Diskussion von Ideen und Reformen mehr Zeit eingeräumt als für die Präsentation von Vorträgen. Es handelt sich daher um Arbeitskongresse mit einem praxisorientierten Fokus.

Die 16. Konferenz der ILAG mit dem Titel "Affording Legal Aid" wird mit neun Themenschwerpunkten eine Vielzahl aktueller Fragestellungen behandeln, darunter z. B. die Bedeutung von rechtlicher Vertretung für den Zugang zum Recht, die Ressourcenverwendung im Bereich des Zugangs zum Recht, Strategien zur künftigen Gewährleistung des Zugangs zum Recht, die Frage, woher die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte der Zukunft kommen sollen, die Finanzierung der Rechtsverfolgung bei Massenschäden Prozesskostenhilfe und die Bedeutung von künstlicher Intelligenz bei der Gewährleistung des Zugangs zum Recht.

Darstellungen von Menschen mit Behinderung in Kunst und Literatur sind bereits auf vielfältige Weise in den Cultural Disability Studies erforscht worden. Aufbauend auf diesen medien-, genre- und gattungsübergreifenden Erschließungen fragt die Tagung nach den Praktiken der Hierarchisierung, Differenzierung und Symbolisierung im Umfeld von Kunst und Literatur, mit denen Behinderung in kulturellen Artefakten herausgestellt wird.

Damit liegt der Fokus etwa auf dem kontextabhängigen Verarbeiten, Vergleichen, Konstruieren sowie Dekonstruieren spezifischer Repräsentationen von Behinderung sowie auf dem Verhältnis von Norm und Abweichung und dessen Festschreibung in verschiedenen historischen und gesellschaftlichen Diskursen. Ästhetisch-mediale Praktiken wie Bildgestaltung oder Genrestrategien, institutionelle Praktiken wie Editions- oder Ausstellungsverfahren sowie forschungsbezogene Praktiken, die z.B. der Abgrenzung der Disziplinen dienen, sind hierbei von besonderer Bedeutung für die Tagung.

Durch die Fokussierung auf Praktiken werden neue Erkenntnisse über die Konstruktion und Bewertung von Behinderung in (historischen) Gesellschaften gewonnen und die Wechselwirkungen zwischen Repräsentationen, Handlungen und sozialen Normvorstellungen erkundet.

Jährliche, zweitägige Tagungsveranstaltung der Professorenschaft der Wirtschafts- & Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln zur Weiterentwicklung der Forschung, Lehre und strategischen Ausrichtung.

Die Tagung „Politische Phänomenologie und Italian Theory“ zielt darauf, einen produktiven und wechselseitigen Dialog zwischen zwei bedeutenden philosophischen Strömungen der modernen Philosophie zu eröffnen: Politische Phänomenologie, die stark im deutsch- und französischsprachigen Raum verankert ist, und Italian Theory, die in den letzten Jahrzehnten zunehmend international Beachtung gefunden hat, befassen sich beide mit zentralen Fragen der Macht, Souveränität und Subjektivität, jedoch auf unterschiedliche Weise.

Die Tagung bietet die Möglichkeit, diese unterschiedlichen Ansätze miteinander zu verknüpfen, um neue theoretische Synergien zu entwickeln und aktuelle globale politische Herausforderungen, wie Migration, Klimawandel oder die Krise der Demokratie, besser zu verstehen.

Letzter Tag des dreitägigen Workshops zur Archäologie der Negev-Wüste: »The Negev Desert During the Late Antiquity and Early Middle Ages Exploring Past Human Life and Adaptation in a Desert Environment Through Archaeology«.

Die Veranstaltung bringt internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, um aktuelle Forschungsfragen und Perspektiven zu diskutieren. Themenschwerpunkte des Tages sind die Kirchen und das christliche Leben im Negev sowie antike Abfallentsorgung und Ressourcenmanagement. Den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Negev Archäologie.

In Brasilien hat sich das Feld der Künste in den letzten zehn Jahren stark diversifiziert. Zuvor durch strukturelle Diskriminierung marginalisiert, haben indigene Künste inzwischen eine beachtliche Präsenz in Museen und Galerien sowie in der Kunstkritik und im akademischen Diskurs erlangt. Das transdisziplinäre Symposium, das in portugiesischer Sprache stattfindet, untersucht indigene Künste in ihren ästhetischen Konfigurationen, die als Formen des Denkens begriffen werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den in den Werken und künstlerischen Praktiken angelegten Reflexionen über das Spannungsfeld traditioneller und zeitgenössischer Lebensweisen indigener Völker in Brasilien.

No Brasil, o campo das artes se diversificou significativamente nos últimos dez anos. Antes marginalizadas pela discriminação estrutural, as artes indígenas vêm alcançando uma presença considerável em museus e galerias, bem como na crítica de arte e no discurso acadêmico. O simpósio transdisciplinar, realizado em português, busca refletir sobre as reverberações das artes indígenas como formas de pensamento sobre o mundo contemporâneo e ancestral, com destaque à sua importância no campo cultural brasileiro e internacional.

Mit seiner langjährigen Expertise als Top-Management Coach und Trainer für Kommunikation gibt Dr. Rolf Specht u. a. wertvolle Tipps zur Selbstorganisation der persönlichen Ressourcen und verrät, was genau sich hinter den 3 E’s verbirgt.

Die öffentliche Verwaltung kennzeichnen ambivalente, funktionale und potentiell dysfunktionale Systemeigenschaften. Regelbindung, Hierarchie und Arbeitsteilung schaffen klare Verantwortlichkeiten, sie gewährleisten Berechenbarkeit und Fachkunde, können aber auch Initiativlosigkeit, »Silodenken« und Überlastung durch die eigenen Regelwerke erzeugen. Erfahrene Praktikerinnen und Praktiker halten die dysfunktionalen Eigenschaften der Verwaltung durch den pragmatischen Umgang mit Ermessensspielräumen und informelle Kooperation jenseits des Dienstwegs unter Kontrolle.

Krisen entstehen typischerweise, wenn die Selbstkorrekturen der Verwaltung durch ungünstige Randbedingungen geschwächt oder außer Kraft gesetzt werden. Das gilt einerseits für Ungleichgewichte zwischen Aufgaben und Ressourcen, andererseits für in Kauf genommenes oder gar mutwillig in Szene gesetztes Unwissen über Systemeigenschaften. Verwaltung kann überlastet, unterfinanziert und demografisch überfordert sein. Sie kann aber auch willens und in der Lage sein, ihr Bestes zu geben, und dabei an die Grenzen von Ignoranz und Ideologie stoßen. Wolfgang Seibel widmet sich beiden Schlüsselphänomenen anhand theoretischer Überlegungen und einer Reihe empirischer Fälle.

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Im Anschluss an seinen Vortrag kommt Wolfgang Seibel mit dem Soziologen Armin Nassehi ins Gespräch.

Wolfgang Seibel ist emeritierter Professor für Politik- und Verwaltungswissenschaft an der Universität Konstanz und Senior Fellow der Hertie School in Berlin.

Armin Nassehi ist Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Vor dem Hintergrund der jüngsten wirtschaftlichen, politischen sowie ökologischen Krisen, der hohen Inflation und den geopolitischen Konflikten gewinnt das Thema der Ernährungsungleichheit zunehmend an Bedeutung. Die Tagung »Soziale Ungleichheit und Ernährung« beleuchtet, wie soziale Ungleichheiten durch Ernährung in verschiedenen Kontexten hergestellt, wahrgenommen, reproduziert und verhandelt werden. Dabei rücken die Dimensionen Gender, soziale Klassenzugehörigkeit, Lebensphasen sowie kulturelle Distinktion in den Fokus, um soziale Differenzierungen und Ungleichheitsverhältnisse aufzuzeigen.

Herkömmliche wissenschaftliche Debatten über Ernährung konzentrieren sich vor allem auf gesundheitsmedizinische und ernährungswissenschaftliche Perspektiven, während soziale und kulturelle Dimensionen oft vernachlässigt werden. Diese Tagung schließt hier eine Lücke und widmet sich den soziokulturellen Mechanismen, die Ernährungsungleichheiten prägen. Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Referentinnen und Referenten und die thematische Breite sowie die intersektionale Perspektive versprechen spannende Diskussionen und wertvolle Impulse für Forschung und Praxis. Die Tagung ist eine Einladung zur kritischen Reflexion und zum Dialog über ein Thema, das weit über den individuellen Esstisch hinaus gesellschaftliche Relevanz besitzt.

Phillip Grimberg beleuchtet die faszinierende Lebens- und Wirkungsgeschichte eines der bedeutendsten Jesuitenmissionare des 17. Jahrhunderts und seinen Beitrag zur kulturellen, wissenschaftlichen und religiösen Vermittlung zwischen Europa und China.

Johann Adam Schall von Bell (1592–1666), geboren in oder bei Köln und ausgebildet im Jesuitenorden, hinterließ als Missionar und Wissenschaftler tief Spuren in China. Seine außergewöhnlichen Leistungen – von der Reform des chinesischen Kalenders bis hin zu seiner Rolle als Berater am Kaiserhof der Qing-Dynastie – stehen im Mittelpunkt dieses Vortrags. Grimberg zeigt auf, wie Schall von Bell als „Brückenbauer“ zwischen den Kulturen fungierte, indem er europäische Wissenschaft und Technik in China einführte, gleichzeitig aber den Respekt für die lokale Kultur und Tradition bewahrte. Der Vortrag thematisiert auch die Herausforderungen, mit denen die Jesuitenmissionare konfrontiert waren, sowie den Einfluss von Schall von Bells Arbeit auf die langfristigen Beziehungen zwischen Europa und China.

Phillip Grimberg ist Privatdozent für Sinologie am Lehrstuhl für Kultur und Geistesgeschichte Chinas (Alexander-von-Humboldt-Professur) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Fellow der Royal Historical Society London. Als kulturhistorisch arbeitender Sinologe mit einem Schwerpunkt auf der späten Kaiserzeit hat er umfassend zu Themen der Kulturkontakte und der Wissenschaftsgeschichte geforscht und publiziert. Seine interdisziplinären Ansätze kombinieren historische und soziologische Perspektiven und bieten so neue Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen den Kulturen Europa und Ostasiens.

Im Anschluss an seinen Vortrag kommt Phillip Grimberg mit der Sinologin Christine Moll-Murata ins Gespräch.

Christine Moll-Murata ist Lehrstuhlinhaberin der Sektion Geschichte Chinas und Direktorin der Taiwanforschungsstelle an der Ruhr-Universität Bochum.